BDS­Mer und Swin­ger – un­ver­ein­ba­re Gegensätze?

BDSMer und Swinger – unvereinbare Gegensätze?
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Gibt es Ge­mein­sam­kei­ten bei BDS­Mern und Swingern?

Las­sen sich BDS­Mer und Swin­ger mit­ein­an­der ver­ein­ba­ren? Schließ­lich un­ter­schei­den sich die Vor­lie­ben und Prak­ti­ken zu ei­nem gro­ßen Teil, ob­wohl es auch Über­ein­stim­mun­gen gibt. Al­ler­dings ge­hen die in­di­vi­du­el­len Vor­stel­lun­gen bei­der oft­mals in völ­lig ver­schie­de­ne Rich­tun­gen. Wäh­rend sich man­che SMer gar nicht vor­stel­len kön­nen zu swin­gen, ist das für an­de­re hin und wie­der völ­lig in Ord­nung. Man­che füh­ren so­gar ein Dop­pel­le­ben. Doch wel­che Un­ter­schie­de und Über­ein­stim­mun­gen gibt es eigentlich?

Die Jagd nach dem nächs­ten Orgasmus

Ob BDS­Mer und Swin­ger ge­mein­sa­me ero­ti­sche Er­leb­nis­se ha­ben kön­nen? Fan­gen wir da­mit an, dass sich die Nei­gun­gen bei­der un­ter­schei­den. Vie­le BDS­Mer be­haup­ten, sie könn­ten ih­re Nei­gun­gen und Vor­lie­ben in ei­nem Swin­ger­club nicht ver­wirk­li­chen. Für sie ist die Zwei­sam­keit viel wich­ti­ger. Sie wün­schen kei­ne Ab­len­kung.  Zu­dem ist bei den BDSM-Prak­ti­ken ein ho­hes Maß an Ver­trau­en not­wen­dig. Das ist bei Swin­gern et­was an­ders und nimmt kei­nen ho­hen Stel­len­wert ein. Da­her ist es häu­fig schwie­rig, BDS­Mer und Swin­ger un­ter ei­nen Hut zu brin­gen. Ers­te­re wür­den sich nie­mals ei­nem Frem­den hin­ge­ben. Den­noch sind na­tür­lich Kom­bi­na­tio­nen mög­lich. Es kommt auf das Au­ge des Be­trach­ters an.

BDSMer und Swinger – unvereinbare Gegensätze?

Wenn ei­ne de­vo­te Frau ge­wis­se Auf­ga­ben für ih­ren Meis­ter er­le­di­gen muss, fällt das in den BDSM‑, aber auch in den Swin­ger-Be­reich. Vor­aus­set­zung da­für ist, dass sie als Auf­ga­be Sex mit an­de­ren Part­nern ha­ben soll. An­hän­ger des BDSM und Swin­ger las­sen sich al­so doch manch­mal ver­ein­ba­ren. Dann gibt es wie­der­um Men­schen, die sich dem SM zu­ge­hö­rig füh­len, die nie­mals ei­nen Swin­ger­club be­tre­ten wür­den, weil es nicht ih­ren Vor­stel­lun­gen ent­spricht. Letzt­end­lich macht je­der das, wo­bei er sich wohl­fühlt. Die Vor­lie­ben der BDS­Mer und Swin­ger kön­nen sich durch­aus überschneiden.

Fa­cet­ten­rei­che Prak­ti­ken in bei­de Richtungen

An­de­rer­seits gibt es Swin­ger, die ab und zu ei­nen Ab­ste­cher in den BDSM-Be­reich ma­chen und sich da­bei mit an­de­ren Paa­ren tref­fen, um Skla­vin­nen zu tau­schen. In ei­nen Swin­ger­club zu ge­hen, kä­me ih­nen da­für nicht in den Sinn. BDS­Mer und Swin­ger kom­men zu­sam­men, wenn sie ge­mein­sa­me In­ter­es­sen ha­ben. Dann gibt es wie­der die BDS­Mer, die in Be­zug auf das ge­mein­sa­me Swin­gen sehr in­to­le­rant sind und es nicht mö­gen, wenn sich dar­aus ein Mix er­gibt. Für sie ge­hen ih­re Nei­gun­gen sehr tief, sie kom­men so­gar in Kon­takt mit der ei­ge­nen See­le. Wäh­rend beim Swin­gen al­les sehr lo­cker und quer­beet ist, ist das Aus­üben von BDSM sehr intim.

Fe­tisch­por­tal mit Flatrate

Beim Swin­gen da­ge­gen geht es um den Sex mit mög­lichst vie­len an­de­ren, Tief­gang ist we­ni­ger vor­han­den. Im Prin­zip in­ter­es­sie­ren sich Swin­ger nicht für die je­wei­li­gen Part­ner. Geht es zur Sa­che, schau­en vie­le an­de­re da­bei zu und zol­len den Ak­teu­ren im Grun­de we­nig Re­spekt. Beim BDSM da­ge­gen geht es sehr wohl um Re­spekt, bei den Swin­gern dreht sich al­les um die Geil­heit. Trotz­dem sind BDS­Mer und Swin­ger ver­ein­bar, da sich ei­ni­ge In­ter­es­sen über­schnei­den. Es gibt üb­ri­gens auch Swin­ger­clubs für BDS­Mer oder in her­kömm­li­chen Swin­ger­clubs ex­tra Räum­lich­kei­ten für sie.

Dar­um geht es nicht im­mer um den rei­nen Akt

Na­tür­lich ha­ben auch BDS­Mer Sex mit­ein­an­der, doch er ge­hört nicht un­be­dingt da­zu. Wenn sie ihn ha­ben, ist es für vie­le wich­tig, wäh­rend­des­sen für sich al­lei­ne zu sein. Da­bei spielt es kei­ne Rol­le, wo sie sich ge­ra­de be­fin­den. Trotz­dem sind ei­ni­ge BDS­Mer der Mei­nung, dass ei­ne strik­te Tren­nung von bei­dem nicht sein muss. Auch gibt es BDS­Mer, die Swin­ger­clubs mei­den, wenn sie ih­re Nei­gun­gen aus­le­ben. Sie ha­ben die Er­fah­rung ge­macht, dass Men­schen oh­ne die­se Vor­lie­ben kein Ver­ständ­nis da­für ha­ben. Sie wür­den ei­nen Swin­ger­club nur be­su­chen, um her­kömm­li­chen Sex zu ha­ben, al­les an­de­re bleibt dort au­ßen vor.

Wenn es um BDS­Mer und Swin­ger geht, glau­ben Swin­ger, dass BDS­Mer den­ken, ih­re Prak­ti­ken wä­ren dem her­kömm­li­chen Sex deut­lich über­le­gen, was den meis­ten je­doch Un­recht tut. Sie kön­nen sich näm­lich vor­stel­len, dass Men­schen mit an­de­ren Nei­gun­gen den­sel­ben Spaß da­bei füh­len. Swin­ger­clubs, in de­nen sich Räu­me für BDS­Mer be­fin­den, kön­nen häu­fig so­gar ab­ge­schlos­sen wer­den. Das er­laubt den Nut­zern, dort für sich zu sein und un­ge­stört zu blei­ben. Ein­ge­rich­tet sind die Zim­mer mit Bö­cken, Kä­fi­gen, gy­nä­ko­lo­gi­schem Stuhl, Hän­ge­punk­ten, Lie­gen oder Vor­rich­tun­gen für Bondage.

So las­sen sich auch im Swin­ger­club die Vor­lie­ben aus­le­ben. Herr und Skla­vin, Her­rin und Skla­ve, al­les ist in sol­chen Swin­ger­clubs mög­lich, oh­ne von her­kömm­li­chen Swin­gern be­ob­ach­tet zu wer­den. Selbst­ver­ständ­lich gibt es Swin­ger, die je­dem BDS­Mer im Club Re­spekt ent­ge­gen­brin­gen und sich erst mit ih­nen un­ter­hal­ten, wenn sie fer­tig sind. Sie zei­gen In­ter­es­se und fra­gen nach, wel­che Ge­rä­te oder In­stru­men­te sie nut­zen oder wie es sich an­fühlt, die­se – für ei­ni­ge doch ex­tre­me – Nei­gun­gen aus­zu­le­ben. Vie­le möch­ten wis­sen, wie BDS­Mer be­mer­ken, dass sie sich zu die­sen Prak­ti­ken hin­ge­zo­gen fühlen.

Wenn sich BDS­Mer und Swin­ger in ei­nem Club auf­hal­ten, kön­nen sie das nut­zen, um im Rah­men ih­rer Vor­lie­ben zu­sam­men­zu­kom­men. So kann der Herr sei­ner Skla­vin zum Bei­spiel be­feh­len, die an­de­ren Gäs­te zu be­frie­di­gen. Da­bei spielt es kei­ne Rol­le, ob es sich um Män­ner oder Frau­en han­delt. Har­mo­nie zwi­schen den Rich­tun­gen ist möglich.

BDS­Mer und Swin­ger – wel­che Über­schnei­dun­gen gibt es?

BDS­Mer und Swin­ger ha­ben durch­aus Über­schnei­dun­gen bei ih­ren Prak­ti­ken. Es gibt Skla­vin­nen­aus­tausch, Fremd­nut­zung, Wi­fesha­ring, O‑Abende, Sex mit meh­re­ren Män­nern oder Frau­en und vie­les wei­te­re, was beim BDSM und beim Swin­gen vor­kommt. Manch­mal wer­den in nor­ma­len Swin­ger­clubs Play-Par­tys ver­an­stal­tet, bei de­nen sich haupt­säch­lich BDS­Mer tref­fen, um ih­re Prak­ti­ken aus­zu­üben. Dort wird kaum ein her­kömm­li­cher Swin­ger er­schei­nen. Tief­gang gibt es da­bei eher nicht. Die­sen fin­den vie­le BDSM-An­hän­ger nur, wenn sie al­lei­ne un­ter ih­res­glei­chen sind. Die Sex­prak­ti­ken der Swin­ger er­re­gen ihr In­ter­es­se nicht. Sie kön­nen sich nicht vor­stel­len, auf die­se Art mit­ein­an­der zu ver­keh­ren und be­geg­nen sich lie­ber in ei­ne Po­si­ti­on mit Machtgefälle.

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Grund­sätz­lich lässt sich sa­gen, dass bei­des par­al­lel exis­tie­ren kann. Es gibt BDS­Mer, die in ei­nen Swin­ger­club ge­hen, wenn sie das Be­dürf­nis da­nach ha­ben und ih­re BDSM-Nei­gun­gen pri­vat aus­le­ben, weil sie dann nie­mals ei­nen Club auf­su­chen wür­den. Hier gilt der Glau­bens­satz „er­laubt ist, was ge­fällt“ auch für BDS­Mer und Swin­ger. Wenn sich bei­de Grup­pen je­weils mit Re­spekt be­geg­nen und to­le­rant den an­de­ren ge­gen­über sind, las­sen sich BDS­Mer und Swin­ger mit­ein­an­der vereinbaren.

Wenn sich bei­de Sei­ten im Club begegnen

Ge­mäß den Er­fah­run­gen, die BDS­Mer und Swin­ger ge­macht ha­ben, to­le­rie­ren Swin­ger sie meis­tens, wenn es in ei­nem Club auch Räum­lich­kei­ten für sie gibt. Ih­nen ist be­kannt, wo sich die BDSM-Räu­me be­fin­den. Falls sie neu­gie­rig auf die Prak­ti­ken sind, ge­hen sie dort­hin, um zu­zu­schau­en. Wenn sie kein In­ter­es­se dar­an ha­ben, mei­den sie die Zim­mer einfach.

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Wäh­rend des Spiels ver­mit­teln BDS­Mer, die mit Leib und See­le bei der Sa­che sind, gar nicht mal so sehr die Ei­gen­schaf­ten, die un­wis­sen­de Men­schen da­hin­ter ver­mu­ten. Viel­mehr strah­len sie da­bei tie­fe Ge­füh­le und Lie­be aus. Beim Swin­gen geht es nicht um Liebe.

Al­ler­dings ist es auch beim BDSM mög­lich, dass die Prak­ti­ken mit we­nig Be­geis­te­rung aus­ge­übt wer­den. Vor al­lem in den Swin­ger­clubs. Das kann je­der­zeit pas­sie­ren. Wer das ver­mei­den möch­te, soll­te wei­ter­hin pri­vat für sich bleiben.

BDS­Mer und Swin­ger – was sie noch von­ein­an­der unterscheidet

Wenn es um Ero­tik geht, ist im­mer Si­cher­heit ge­fragt. Das gilt für BDS­Mer noch ein­mal mehr, da sich ih­re Prak­ti­ken von den her­kömm­li­chen un­ter­schei­den. Es geht da­bei un­wei­ger­lich här­ter zu, so dass hier Si­cher­heit noch ein­mal mehr wich­ti­ger ist. Des­halb un­ter­hal­ten sich BDS­Mer vor dem ei­gent­li­chen Ge­sche­hen in­ten­siv über al­les, was pas­sie­ren kann. Sie re­den aber auch dar­über, was ab­so­lut ta­bu ist. So wird zum Bei­spiel ein Safe­word ver­ein­bart, wenn ge­wis­se Gren­zen über­schrit­ten wer­den. Das be­deu­tet das En­de des Spiels.

Bei Swin­gern gibt es meist kei­ne so lan­gen Un­ter­hal­tun­gen, ehe Sie zur Tat schrei­ten. Nach ei­ner kur­zen Auf­wärm­pha­se le­gen sie ein­fach los. So et­was wie ein Stopp­wort gibt es bei ih­nen eben­falls nicht.

Ab­schlie­ßend lässt sich sa­gen, dass die Nei­gun­gen, Prak­ti­ken und Spiel­ar­ten un­ter BDS­Mern ein­fach tie­fer ge­hen und in­ten­si­ver sind. Da­bei ist deut­lich mehr Ge­fühl im Spiel als bei Swin­gern, de­nen es aus­schließ­lich um den Sex und das Be­frie­di­gen der ei­ge­nen Lust geht. Häu­fig ist es bei Swin­ger­paa­ren auch so, dass sie zu­sam­men den Club ver­las­sen, wenn ei­ner der bei­den sei­ne Be­dürf­nis­se er­füllt hat, selbst wenn es beim an­de­ren nicht so ist. Beim BDSM wer­den im­mer die Be­dürf­nis­se al­ler Be­tei­lig­ten ins Spiel einbezogen.


Zu­erst er­schie­nen im my-kink-Ma­ga­zin, Aus­ga­be 90

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