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Abrechnung mit der prüden Moral
Wenn es um die sexuelle Revolution geht, ist eine Zeitperiode gemeint, die gegen Mitte der sechziger Jahre begann und im Grunde genommen bis heute anhält. Um zu verstehen, was der Begriff bedeutet, ist es notwendig, die Hintergründe zu beleuchten.
Gründe für die sexuelle Revolution
Die fünfziger Jahre war die Zeit des Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik. Die Technik machte enorme Fortschritte und auf Konsum wurde viel Wert gelegt. Die Sexualmoral blieb dahinter zurück. Praktisch alles, was Spaß machte, war damals verboten.
Masturbation wurde als gesundheitsschädlich angesehen, Homosexualität war strafbar und Frauen sollten keinen Orgasmus haben, weil es unanständig war. Sex außerhalb der Ehe war verboten. Da jedoch Sex ein menschliches Grundbedürfnis ist, blühte die Prostitution. Damals konnten Huren in einer Nacht das Mehrfache eines durchschnittlichen Monatslohns verdienen.
Wie begann die sexuelle Revolution?
Damit, dass zu Beginn der sechziger Jahre die Anti-Baby-Pille auf den Markt gebracht wurde. Sie befreite die Frauen vor der ständigen Angst einer ungewollten Schwangerschaft und ermöglichte ihnen zum ersten Mal, ihre Lust ebenso auszuleben wie die Männer. Die sexuelle Revolution begann zuerst unter den Studenten und breitete sich von dort in die Gesellschaft aus. Im Unterschied zu anderen Revolutionen war die sexuelle Revolution friedlich.
Die Jugend wollte sich einfach nicht länger vorschreiben lassen, ihre natürlichen Bedürfnisse zu unterdrücken. Sie taten einfach, worauf sie Lust hatten und ließen sich nicht länger bevormunden. Das geschah weniger in Form einer Protestbewegung, sonder eher in der Änderung des Verhaltens im Alltag. Die sexuelle Revolution zeigte sich auch in der Mode. Zu dieser Zeit kamen sowohl der Minirock als auch Hotpants und Überkniestiefel auf, Kleidungsstücke, die bis heute Symbole für Sex und Lebenslust sind.
Wie ging es weiter?
Die sexuelle Revolution führte dazu, dass die alte prüde Sexualmoral über Bord geworfen wurde. Langsam aber sicher setzte sich die Erkenntnis durch, das Sex ein Bestandteil des normalen Lebens ist und das man ihn ausleben, nicht unterdrücken soll.
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In dieser Zeit entstanden auch die Schwulen- und Lesbenbewegungen und der moderne Feminismus. Für die Prostitution hatte die sexuelle Revolution negative Folgen. Die Zahl der Huren ging ebenso zurück wie ihr Verdienst. Es gab ja überall jede Menge freie Liebe.
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