Erotiklexikon: Ge­schich­te der O

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"Ge­schich­te der O": ero­ti­sche Literatur

Der Ro­man "Ge­schich­te der O" er­schien im Jahr 1954. Das fran­zö­si­sche Ori­gi­nal "His­toire d'O" stammt von der Au­torin An­ne Des­clos und wur­de un­ter de­ren Pseud­onym Pau­li­ne Réa­ge ver­öf­fent­licht. Lan­ge galt das Buch als skan­da­lö­ses Werk, weil es bis ins De­tail se­xu­el­le weib­li­che Un­ter­wer­fung be­schreibt. Heu­te zählt "Ge­schich­te der O" längst zu den weg­wei­sen­den Ro­ma­nen der ero­ti­schen Literatur.

In ei­nem der welt­weit be­kann­tes­ten Bü­cher mit sa­do­ma­so­chis­ti­schem In­halt geht um ei­ne er­folg­rei­che und sub­mis­si­ve Mo­de­fo­to­gra­fin aus Pa­ris. Sie fährt mit ih­rem Ge­lieb­ten auf ein ex­klu­si­ves An­we­sen, wo sie von ihm die Kennt­nis­se als per­fek­te Sub bei­gebracht be­kommt. Zu ih­rer Er­zie­hung ge­hö­ren Fes­se­lun­gen und Aus­peit­schun­gen. Sie lernt, sich für je­der­mann je­der­zeit ver­füg­bar zu hal­ten. Die "Ge­schich­te der O" nimmt ei­nen fas­zi­nie­ren­den wei­te­ren Ver­lauf, als sich die Prot­ago­nis­tin in ei­nen noch do­mi­nan­te­ren Mann als ih­ren bis­he­ri­gen Ge­lieb­ten verliebt.

Wie ver­hal­ten sich Lie­be und Un­ter­wer­fung zueinander?

Geschichte der O

Das ist ei­ne der wich­tigs­ten Fra­gen, mit de­nen sich der be­rühm­te Ro­man ein­ge­hend be­schäf­tigt. Au­ßer­dem geht es dar­um, wie es um die frei­wil­li­ge "Auf­ga­be des ei­ge­nen Wil­lens" bei ei­ner de­vot ver­an­lag­ten Frau steht. Die Au­torin ge­stal­tet die Hand­lung durch­ge­hend aus der Per­spek­ti­ve der Haupt­fi­gur. De­ren in­ne­re Vor­gän­ge stellt sie auf sub­ti­le Wei­se dar. Es fin­den kei­ner­lei mo­ra­li­sche Be­wer­tun­gen statt. Ei­ni­ge be­son­ders pa­cken­de Sze­nen aus der "Ge­schich­te der O" ha­ben es zu Welt­ruhm gebracht.

Sti­lis­tisch lässt sich Ro­man der klas­si­schen fran­zö­si­schen Li­te­ra­tur zu­ord­nen. Sprach­lich stellt er ein Be­son­der­heit dar, weil er kom­plett auf obs­zö­ne Aus­drü­cke ver­zich­tet. Trotz der von vie­len Men­schen als schwie­rig bis ver­stö­rend emp­fun­de­nen The­ma­tik kann die "Ge­schich­te der O" nicht als Schund­li­te­ra­tur ab­ge­tan werden.

Zum Fe­tisch-Da­ting

An­ders als in ver­gleich­ba­ren Sto­rys nimmt die Prot­ago­nis­tin be­wusst ih­re Rol­le an. Sie fügt sich voll­kom­men frei­wil­lig und oh­ne äu­ße­ren Druck in ih­ren un­ter­wür­fi­gen Part. Nichts pas­siert, wo­für sie nicht zu­vor ih­re Zu­stim­mung er­teilt hat.

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Die Haupt­fi­gur in "Ge­schich­te der O" ge­winnt durch un­ter­schied­li­che Si­tua­tio­nen der for­ma­len Un­ter­wer­fung ein ge­stärk­tes Selbst­be­wusst­sein. Auch in­so­fern lässt sich das Werk als gu­tes Bei­spiel da­für an­füh­ren, dass Por­no­gra­fie an­spruchs­voll und li­te­ra­risch sein kann.

Synonyme:
Story of O, Histoire d'O
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