Der Pornodarsteller: Jason Steel im Interview

Von Julia Moreno
Voraussichtliche Lesedauer: 10 Minuten
Der Pornodarsteller: Jason Steel im Interview
Der Pornodarsteller: Jason Steel im Interview

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Aktiver Pornodarsteller seit der Jahrtausendwende

Jason Steel – charmanter Kavalier mit Fickermentalität: Vielen Dank für diese, wie ich finde, sehr schönen Fragen. Ich werde versuchen alle so gut wie möglich zu beantworten. Außerdem würde es mich freuen euch auf der Venusmesse Berlin im Oktober zu sehen. Ich werde viel unterwegs sein, aber ich sollte beim “Starwalk” zu finden sein.


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Da Google nicht wirklich viel über den Menschen hinter Jason Steel verrät, wie würdest du dich selbst beschreiben?

Ein Workaholic, der aber auch seine Freizeit genießt und das Leben liebt. Kurz: ein charmanter Kavalier mit einer in der Jugend gereiften Fickermentalität. Aber ich bin genauso an Politik interessiert wie an glatt rasierten feuchten Muschis. Zwischen Jason Steel und der Person dahinter gibt es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Natürlich spiegeln sich einige Erfahrungen vor der Kamera im Privatleben wider, insbesondere im Bett. Aber auch meine privaten und beruflichen Erfahrungen aus anderen Bereichen lasse ich in die Figur Jason Steel mit einfließen, dabei gebe ich immer alles, was ich kann, um das beste Ergebnis zu erzielen. Und nicht vergessen: immer schön wählen gehen, bald ist auch wieder Venustime. 😉

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Hast du eigentlich auch etwas anderes beruflich gemacht oder bist du nur Sexperte?

Jason Steel InterviewDoppellach … ja …wo soll ich anfangen z.B. war ich mal Kaufhausdetektiv und habe in sechs Wochen neunundvierzig Diebe und eine Diebin klargemacht. Als Doormann verwöhnten Kleinkinder die Tür aufgemacht. Als Sicherheitspersonal unterwegs gewesen auf Veranstaltungen wie Howard Carpendale und sogar einmal bei David Copperfield. Kistenschlepper beim Paketdienst – uff, Gerüstbauhelfer, Winterdienst in meiner Jugend und viele andere Sachen wie Abos verkaufen der Berliner Zeitung. Außerdem jobbe ich nebenbei noch als Chauffeur, mein Firmenwagen ist eine 7er-BMW-Limousine, das macht auch immer wieder richtig Spaß. Das Arbeiten gehört zu mir wie Nippel zum Busen beim Jason Steel. Mein Wirtschaftsabitur habe ich 2003 gemacht, also mit 21 Jahren und anschließend bei einer Bank drei Monate gearbeitet. Dann habe ich eine Ausbildung zum Bank- und Versicherungskaufmann bei einer Berliner Versicherungsgesellschaft absolviert. Danach habe ich direkt die Branche gewechselt und zusammen mit zwei Partnern einen Grow- und Headshop, den “Buschmann”, in Berlin-Lichtenberg eröffnet.

Der Name dürfte dem einen oder anderen Orgi69-Fan noch etwas sagen, weil wir 2009/10 die ersten beiden Amsterdam Touren von Berlin mit Orgi69 als Reiseführer organisiert haben. Allerdings erlitt ich 2010 ein schweres Knie-Trauma, was mich privat und beruflich an meine äußersten Grenzen und darüber hinaus brachte. Um einen Neuanfang zu wagen, habe ich mich von meiner damaligen Freundin und ehemaligen Geschäftspartnern getrennt und fing ein Vollzeitstudium an der HTW Berlin an. Derzeit komme ich in das siebte Semester und werde dieses voraussichtlich im März 2014 mit dem Abschluss eines Bachelors für Marketing abschließen. Ach ja, und wenn ich ehrlich bin, versuche ich schon mein ganz Leben ein Sexexperte zu werden. Unzählige schamlose Hefte aus meiner Jugend bilden ebenso die Grundlage meines Wissens über Frauen wie meine Erfahrungen vor der Kamera. Es hat sich übrigens viel getan seit den 90ern. Es wird sicherlich noch einiges passieren und ich versuche, für euch alles zu erfassen in meinen Kolumnen.

Was macht ein männlicher Pornostar privat? Hat man mit diesem Bekanntheitsgrad überhaupt ein Privatleben?

100%ig hat man ein Privatleben! Trennung von Beruf und Privatleben sind unerlässlich, um dauerhaft in der Pornobranche arbeiten zu können. Gerade wenn man in der Öffentlichkeit in Erscheinung tritt, ist es wichtig, einen Platz zu haben, wo man sich zurückziehen kann. Es geht bei dem Thema meiner Meinung nach darum, wie der Partner innerhalb der Beziehung mit der Öffentlichkeit selbst umgeht. Da ich beruflich viel unterwegs bin, versuche ich die verbleibende Zeit voll für Familie und Freunde zu nutzen. Wie einige wissen, bin ich Vater und da möchte ich natürlich meine verbleibende Freizeit mit meinem Sohn verbringen.

Wenn du einen Tag so gestalten kannst wie du willst, was tut Jason Steel dann?

Ausschlafen und mit meinem Sohn zusammen aufstehen. Zum Frühstück Rühreier nach Steelart mit Käse und kleinen Nürnberger Bratwürstchen. Einen kräftigen Kaffee mit Milch und zwei Löffel Zucker. Wetterbericht schauen und dann etwas unternehmen, wie zur Ostsee an den Strand fahren. Ich bin abenteuerlustig, einem Tandemsprung aus dem Flugzeug wäre ich auch nicht abgeneigt. Abends finde ich es schön, wenn man außerhalb etwas Essen gehen kann. Gern fahre ich gelegentlich nach Kreuzberg zu meiner Lieblingshamburgerbude – nämlich Burgermeister – und haue mir gleich zwei von den Dingern mit extra Käse und Chilisoße rein.

Ist das Moderieren ein Hobby von dir oder siehst du deine Zukunft als Reporter?

Es war schon immer ein Wunsch von mir, über die Branche aus meiner Sicht als Darsteller zu berichten. Ich habe oft Gelegenheit dazu und möchte dem Zuschauern noch mehr Einblicke in die Kulissen geben. Es gibt so vieles Lustiges, was hinter der Kamera passiert und ich möchte euch teilhaben lassen daran. Außerdem ist es mir wichtig, dass auch die Männer gleichermaßen zu Wort kommen. Ich kommentiere aktuelle Themen von GangBang bis Queensday in Amsterdam. Darüber hinaus schreibe ich eigene Artikel über themenrelevante Ereignisse wie die Premiere von “Feuchtgebiete”. Was hier natürlich nah lag, da ich einer der Pizzabäcker bin, die im Film auf die Spinatpizza wichsen durften. Ich würde gern mal mit Conny Dachs, übrigens auch Pizzabäcker, zusammen eine Show auf der Venus moderieren. Ich bleib dran!

Du drehst als Jason Steel seit deinem 18. Lebensjahr Pornos – gibt es Momente, an die du dich gern erinnerst bzw. was würdest du nicht noch mal erleben wollen?

An den Quicky auf dem Riesenrad, es dauerte drei Runden bis sie kam. An die Verwechslung einer Dame an der Garderobe (sie kam, ich wollte gehen), die mit mir am Ende im Bett landete… Also privat und beruflich durfte ich schon einiges erleben. Was ich toll fand, waren die zwei Wochen Südfrankreich im Jahr 2003, da haben wir in einem Schloss gewohnt und gefilmt. Was ich nicht mehr erleben will, sind diese Geschichten auf dem Gynstuhl. Ich, der Doktor und bewaffnet mit allerlei Besteck, schaute ich schon bald so tief in die Dame hinein, wie ich es nicht mehr wiederholen werde. Da versuche ich lieber die positiven Momente abzuspeichern. Ich habe es einmal geschafft, aus etwa einem Meter Entfernung fünf Girls einen Cumshot zu verpassen, das fand sogar ich cool.

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Als Frauen würde uns natürlich interessieren, ob die Orgasmen in den Pornos wirklich alle echt sind?

Die meisten männlichen Orgasmen sind ohne Zweifel echt. Deshalb sind Männer auch die Hidden-Champions der Szene. Sie können nicht einfach so tun als ob. Es ist einfach zu offensichtlich als dass sie es verbergen könnten. Zumindest gibt es meines Erachtens nur die Möglichkeit, dies beim Vaginalverkehr vortäuschen zu können. Was für mich aber ehrlich gesagt nicht in Frage kommt! Bei den Frauen ist es nicht einfach herauszufinden ob Fake oder echt. Zumindest glaube ich, das ganz gut einschätzen zu können, wenn sie wirklich einen Orgasmus vor der Kamera haben. Denn bei aller Liebe zum Porno, aber es ist und bleibt eine völlig andere Situation, Sex vor der Kamera zu haben. Am Ende zählt das Produkt. Letztens erst hatte ich eine Szene mit einem anderen Darsteller und einer jungen, noch etwas unerfahrenen Dame, aber mit Talent zur HC-Darstellerin gesegnet.

Am Anfang war sie etwas still, das änderte sich schlagartig, als der andere Darsteller und ich die Dame gleichzeitig im DP mit unseren Lanzen vaginal beglückten. Sie quiekte und bat um mehr Tempo, was wir uns nicht zweimal sagen ließen. Was dann geschah, kann, denke ich, nur noch eine Frau mit Worten ausdrücken. Ihr Lächeln danach war auf jeden Fall doppelt so breit wie vorher und ich meine, nicht nur untenrum.

Kann man eine Beziehung und eine Pornokarriere wirklich miteinander vereinbaren?

Wie ich eingangs schon erwähnt habe, es geht mehr darum, wie die Partner mit dem Thema Porno und der Öffentlichkeit selbst umgehen. Ich war fünf Jahre mit einer Pornodarstellerin zusammen und mit meiner Ex, einer Domina, mit der ich auch einen Sohn habe, immerhin fast vier Jahre. Porno war nie wirklich das Problem, eher Eifersucht des Partners und Intrigen anderer spielen da eine Rolle. Innerhalb und auch außerhalb der Beziehung ist die Frau an meiner Seite meine Königin. Ich will mit meinem Partner auf Augenhöhe reden können, deshalb sage ich auch immer gleich an, dass ich Pornodarsteller bin, um nichts zu verheimlichen. Allerdings glaubt bloß nicht, es sei von Vorteil, bei der Brautschau Pornodarsteller zu sein. Für One-Night-Stands immer. Aber wenn es um die Richtige gehen soll, dann zieht euch schon mal warm an. 50% der Frauen finden Pornos gut und schauen diese auch, aber dass der eigene Freund mitmacht, geht für über 95% der Frauen nicht klar und ist dann doch eher die Ausnahme.

Wie lange willst du als Jason Steel noch Pornos drehen?

Gute Frage! Anfangs habe ich das aus Neugier und Geilheit getan. Ich war jung, wild und brauchte das Geld, trifft hier voll auf mich zu. Ich drehe jetzt seit September 2000 Pornos, ich weiß nicht einmal genau wie viele es insgesamt sind. In den ersten Jahren habe ich mehr gedreht. Dann erreichte die Rezession, eingeleitet durch den Amateurboom, auch die Pornobranche. Die Folge waren viele Low-Budget-Produktionen, wo ich bundesweit bei unterschiedlichen Firmen gedreht habe. Größere Filme waren da eher selten, so vielleicht drei Aufträge im Jahr. Derzeit beobachte ich einen Anstieg der Produktionsaktivitäten in vielen Bereichen. Vielleicht haben wir bald das Tal der halbleeren Auftragsbücher hinter uns gelassen. Wenn dem so ist, dann werdet ihr mit Sicherheit noch von mir hören und sehen.

Du bist eine Größe im Pornobusiness. Aber trotzdem musst du an Castings teilnehmen. Wieso das? Und wie läuft so ein Casting eigentlich genau ab?

Pornodarsteller Jason Steel im InterviewVielen Dank erst mal für das Kompliment. Ich hatte mir zwar immer 1,89 m gewünscht statt der 1,84 m, die ich wirklich groß bin; wenn man allerdings den Schwanz von der Länge dazu zählen würde, komme ich tatsächlich auf über zwei Meter. Also das Casting war für mich kein Problem. Es hat Spaß gemacht, aufgeregt war ich trotzdem. Zuerst wurde mir der Produzent vorgestellt, dann der Regisseur, der es sich nicht nehmen ließ, mich direkt zu casten. Er spielte eine Camgirl Dame mit Vollbart, die mich verführen will. Meine Rolle war den Nerd Frank zu spielen, der völlig verklemmt ist und Angst vor Menschen hat. Schlimmer gar, ich wurde zur männlichen Jungfrau gemacht. Selbstverständlich blieb ich wie immer standhaft und konnte mit meiner gespielten Knabenhaftigkeit den Regisseur überzeugen. Zum Abschluss haben wir noch über die Besetzung gesprochen und ich erhielt einige Details zum Drehplan. Daran sieht man im Übrigen wieder, dass der Anspruch an Hardcoreproduktionen insgesamt wieder gestiegen ist. Also insofern reicht es eben nicht, nur vor der Kamera gut ficken und stöhnen zu können. Man sollte ebenfalls über schauspielerische Fähigkeiten verfügen. Zumindest den Ehrgeiz haben, wenn man in anspruchsvolleren Filmen mitwirken will.

Stell dir vor, du wärst noch mal 18 Jahre jung und könntest eine einzige Sache in deinem Leben anders machen. Welche wäre das?

Ich würde versuchen in die USA auszuwandern. Im Jahr 2000 ging das noch relativ gut, was sich ab dem 11. September 2001 drastisch geändert hat. Vielleicht würde ich sogar wieder als Pornodarsteller arbeiten. Die Gagen dort sind um ein vielfaches höher, dann richtig fett Dollars machen und eine Grow- & Headshopkette gründen so wie Starbucks. Danach würde ich mich für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien bewerben. Nach ein paar Jahren vielleicht Präsident, wer weiß…

Wir haben Menschen, die dich kennen, gefragt was sie über dich sagen können. Eindeutige Antwort war – absolut sympathisch. Was könnten sie sonst noch sagen?

Bissig wie ein Terrier… Ich denke, Zuverlässigkeit ist eine meiner wichtigsten Eigenschaften, die mir auch sehr bedeutsam als Charakterzug bei Menschen ist. Von Natur aus bin ich ein freundlicher Mensch, aber ich kann auch anders. Nämlich immer dann, wenn ich Ungerechtigkeiten gegen mich oder andere sehe. In dieser Welt passiert schon genug Unfug, da sollte ein jeder für eine bessere Welt eintreten und nicht nur davon sprechen.

Welche drei Dinge würde Jason Steel auf eine einsame Insel mitnehmen?

Machete, Marihuana-Steckling und Angelschnur…

Wir sagen danke an Jason Steel! Ein netter Kerl mit Charme! Es war eine super Zusammenarbeit und wir sind stolz, dass er unsere Seite nun schmückt.

Quelle: pornotexter.biz

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