Erotiklexikon: Zu­cker­pup­pe

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Sü­ße Ver­füh­rung für al­le Männer

Es ist er­staun­lich, wie sich die Spra­che im Lau­fe der Zeit ver­än­dert. Man­che Be­grif­fe ver­schwin­den völ­lig und ge­ra­ten in Ver­ges­sen­heit. An­de­re da­ge­gen (be­son­ders vie­le An­gli­zis­men) tau­chen auf und kom­men sehr in Mo­de. Wie­der an­de­re wer­den zwar wei­ter im Sprach­ge­brauch ver­wen­det, er­hal­ten aber ei­ne neue Be­deu­tung. Da­zu ge­hört auch das Wort Zu­cker­pup­pe oder Zuckerpüppchen.

Was be­deu­te­te Zu­cker­pup­pe ursprünglich?

Die ur­sprüng­li­che Be­deu­tung des Wor­tes war po­si­tiv und ziem­lich leicht zu er­ra­ten. Da­mit wur­de in der Um­gangs­spra­che ein jun­ges Mäd­chen be­zeich­net, die süß und lieb­rei­zend aus­sah. Zu­cker­pup­pen strahl­ten wie die Lo­li­ta ei­ne Art un­schul­di­ger Ero­tik aus. Sie sa­hen mit ih­rem En­gels­ge­sicht sehr at­trak­tiv aus, oh­ne sich des­sen aber be­wusst zu sein.

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Das mach­te sie für vie­le Män­ner sehr an­zie­hend. Sie fan­den (und fin­den) die Mi­schung aus Un­schuld und se­xu­el­ler At­trak­ti­vi­tät sehr er­re­gend. Aus die­ser Zeit kommt auch der Spruch: "Die Klei­ne sieht süß zum An­bei­ßen aus." Noch heu­te ver­wen­det man mei­ne Sü­ße oder ein­fach nur Sü­ße als Kosenamen.

Von der Zu­cker­pup­pe zum Sugarbabe

ZuckerpuppeDie Zei­ten än­dern sich und die Be­deu­tung der Wor­te eben­falls. Jetzt be­kam das Wort ei­ne mehr se­xu­el­le Be­to­nung. Ei­ne Zu­cker­pup­pe war nicht mehr ein sü­ßes, zar­tes, zer­brech­li­ches Ding, das an den männ­li­chen Be­schüt­zer­instinkt ap­pel­lier­te, son­dern wur­de zum Be­griff zu ei­ner sehr ero­ti­schen Frau, die den Ker­len Lust macht. Die Ent­wick­lung deu­te­te sich be­reits im Schla­ger des be­kann­ten Deutsch-Ame­ri­ka­ners Bill Ram­sey Die Zu­cker­pup­pe aus der Bauch­tanz­trup­pe an, der im Jahr 1961 her­aus­kam und zu den größ­ten Hits des Schla­ger­sän­gers wur­de. Dar­in geht es um ei­ne Tän­ze­rin, die an­geb­lich aus Ma­rok­ko stam­men soll, in Wirk­lich­keit aber aus Wup­per­tal kommt. Es geht dar­um, dass mit dem Be­griff ei­ne Frau be­schrie­ben wird, die exo­tisch aus­sieht und ver­steht, ih­re weib­li­chen Rei­ze zu inszenieren.

Noch wei­ter geht der An­gli­zis­mus Su­garba­by oder Ba­be: Das sind jun­ge Frau­en, die nach ei­nem Su­gard­ad­dy su­chen. Da­mit sind zu­meist äl­te­re Män­ner ge­meint, die viel Geld ha­ben und es da­zu nut­zen, sich mit schö­nen Frau­en zu um­ge­ben. Ein Su­garba­by macht nichts wei­ter, als gut aus­zu­se­hen und ih­ren Kör­per ih­rem Su­gard­ad­dy zur Ver­fü­gung zu stellen.

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Um den Ap­pe­tit des Man­nes an­zu­re­gen, klei­den sich Su­garb­a­bes oft­mals sehr frei­zü­gig. Mi­ni­rock, sehr knap­pe Shorts oder haut­enge Wet­look Leg­gings sind die Kleidungsnorm.

Ist ei­ne Zu­cker­pup­pe ei­ne Prostituierte?

Im Grun­de ge­nom­men sind Su­garb­a­bes nichts an­de­res als Hu­ren. Der ein­zi­ge Un­ter­schied zu den pro­fes­sio­nel­len Lie­bes­da­men be­steht dar­in, dass so ein Zu­cker­püpp­chen nur ei­nen Kun­den hat. Wie bei ih­ren Kol­le­gin­nen gilt aber auch bei den Su­garb­a­bes: "Oh­ne Moos nichts los." Mit an­de­ren Wor­ten, es ist kei­ne Lie­be im Spiel, son­dern den Da­men geht es nur um das Geld.

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Im tiefs­ten Her­zen wis­sen das die Su­gard­ad­dys auch, wol­len es aber nicht wahr­ha­ben. Sie bil­den sich ein, dass sie trotz ih­res rei­fe­ren Al­ters ih­re An­zie­hungs­kraft auf Frau­en noch nicht ver­lo­ren ha­ben und hal­ten die Il­lu­si­on um je­den Preis auf­recht, auch wenn sie von an­de­ren aus­ge­lacht werden.

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