Erotiklexikon: Tris­ke­le

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Triskele
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Talis­man und uraltes Sym­bol einer Dreieinigkeit

Man­che Sym­bo­le sind uralt und wer­den bis zum heu­ti­gen Tag ver­wen­det. Das ist auch bei der Tris­ke­le (auch Tris­kel genannt) der Fall. Mega­li­the, die mit Tris­kel­en­mus­tern ver­ziert sind, konn­ten auf die Jung­stein­zeit datiert wer­den. Ähn­li­che Mus­ter gab es auch bei den Ägyp­tern, den Kel­ten oder im Mit­tel­al­ter. In der moder­nen Zeit zei­gen bei­spiels­wei­se die Flag­gen der Isle of Man, der Bre­ta­gne und von Sizi­li­en ein Triskelenmuster.

Was ist eine Tris­ke­le und was bedeu­tet sie?

TriskeleEine Tris­ke­le ist eine sym­bo­li­sche Dar­stel­lung der Zahl Drei, der bereits im Alter­tum gro­ße Kraft zuge­schrie­ben wur­de. Das sich drei­fach wie­der­ho­len­de Mus­ter ist oft in Form eines Kreu­zes oder Rades ange­ord­net. Je nach ihrer Anwen­dung kann eine Tris­ke­le ver­schie­de­ne Bedeu­tun­gen haben:

  • Ver­gan­gen­heit-Gegen­wart-Zukunft
  • Kör­per-Geist-See­le
  • Geburt-Leben-Tod
  • Kind- Erwachsener-Greis(in)
  • Mut­ter-Vater-Kind

In der christ­li­chen Reli­gi­on wird die Tris­ke­le oft als Sym­bol der Drei­fal­tig­keit ver­wen­det. Sie fin­det sich rela­tiv häu­fig als Ver­zie­rung an Kir­chen oder lit­ur­gi­schen Gegenständen.

Manch­mal wur­de die Tris­ke­le auch als Sym­bo­le für Nazi-Orga­ni­sa­tio­nen miss­braucht. Ein Bei­spiel dafür ist die drei­fa­che 7, das Sym­bol der Afri­ka­ner Weer­stands­be­weging, einer wei­ßen, ras­sis­ti­schen Neo-Nazi Orga­ni­sa­ti­on in Südafrika.

Die Tris­ke­le im BDSM

Das uralte Sym­bol ist auch in der BDSM Sze­ne weit ver­brei­tet. Dort ste­hen Tris­kelen für die Rol­len­ver­tei­lung für Men­schen, die domi­nant ver­an­lagt sind (die so genann­ten Tops), ande­re die devo­te Ver­an­la­gun­gen haben (sie wer­den Bot­tom genannt) und die Swit­cher. Das sind Men­schen, die je nach den Umstän­den wech­seln und ent­we­der domi­nant oder auch devot sein können.

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Dar­stel­lun­gen mit Tris­kelen wer­den in der Sze­ne gern als Erken­nungs­zei­chen ein­ge­setzt. Das bekann­tes­te Bei­spiel dafür ist der so genann­te Ring der O. Dabei han­delt es sich um einen Ring, der in der Art eines Sie­gel­rings gear­bei­tet war. Auf dem Ring war ein gro­ßer drei­fa­ches Spi­ral­mus­ter in der Art eines Son­nen­rads der Kel­ten dar­ge­stellt. Die Hel­din namens O war devot ver­an­lagt. Sie muss­te ihrem Meis­ter schwö­ren, dass sie jedem Mann bedin­gungs­los gehor­chen muss­te, der die Bedeu­tung des Rings kannte.

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Der Roman erschien bereits 1954. Dar­in ging es um weib­li­che Unter­wer­fung. Rich­tig bekannt wur­de das Werk aber erst, als es in den neun­zi­ger Jah­ren ver­filmt wur­de. Im Film trug die Dar­stel­le­rin den besag­ten Ring mit der Tris­ke­le. Dadurch wur­de er beson­ders im deutsch­spra­chi­gen Raum bekannt. Exper­ten der Sze­ne benut­zen sol­che Rin­ge seit­dem gern als Erkennungszeichen.

Was ist eine Tris­ke­le? Ein Lexi­kon­ein­trag zum Ursprung und Symbolismus

Eine Tris­ke­le ist ein altes Sym­bol, das oft als drei­fa­ches Spi­ral­mus­ter dar­ge­stellt wird. Das Sym­bol steht auch für die drei Stu­fen der mensch­li­chen Ent­wick­lung, die als Schöp­fung, Wachs­tum und Erneue­rung bezeich­net wer­den. Da das Sym­bol sehr alt ist, hat es heut­zu­ta­ge vie­le Bedeu­tun­gen. Doch woher stammt es,? Wie wird es heu­te ver­wen­det? Muss man etwas bei der Ver­wen­dung des Sym­bols beachten?

1. Geschicht­li­cher Ursprung und Symbolik

Das Sym­bol, wel­ches aus drei ver­bun­de­nen Spi­ra­len besteht, die sich in eine gemein­sa­me Mit­te hin­be­we­gen, kann auf eine Viel­zahl von Kul­tu­ren zurück­ge­führt wer­den. Von der alt­grie­chi­schen Kunst bis hin zu den alten Kul­tu­ren in Nord­ame­ri­ka und Irland. Auf der grü­nen Irland ist es bei­spiels­wei­se ein Sym­bol des iri­schen Stam­mes, das sich über die Jahr­hun­der­te erhal­ten hat. In der kel­ti­schen Kul­tur wird die Tris­ke­le als Sym­bol der Drei­fal­tig­keit ange­se­hen. Es wird ange­nom­men, dass es eine Ver­bin­dung zwi­schen den drei Ebe­nen des Bewusst­seins reprä­sen­tiert: die phy­si­sche, die emo­tio­na­le und die spi­ri­tu­el­le Ebene.

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Frü­her konn­te man das Son­nen­rad­sym­bol oft in Tem­peln und Kir­chen fin­den. In ande­ren Kul­tu­ren wird die Tris­ke­le als Sym­bol für Weis­heit, Macht und Frucht­bar­keit ange­se­hen. In der jüdi­schen Kul­tur wird die es als Sym­bol für Got­tes Drei­fal­tig­keit ange­se­hen. Der Ursprung ist nicht ein­deu­tig bekannt, aber es wird ange­nom­men, dass sie aus der Bron­ze­zeit stammt. Auch wenn die genaue Bedeu­tung unbe­kannt ist, hat das Sym­bol eine lan­ge Geschich­te und ist ein Sym­bol für Kraft, Weis­heit, Frucht­bar­keit und die Dreifaltigkeit.

Frü­her konn­te man das Son­nen­rad oft in Tem­peln und Kir­chen fin­den. Heu­te sieht man es häu­fig als Tat­too. Dabei sind die Inter­pre­ta­tio­nen zahl­reich. Sie rei­chen vom Sym­bol für Chris­ten­tum bis hin zum Sym­bol für Unend­lich­keit oder Frucht­bar­keit. Man­che sehen in den drei Kreis­bö­gen auch die Sym­bo­lik für Was­ser, Feu­er und Erde. Die Enden der Bögen kön­nen eben­falls für die Ver­gan­gen­heit, die Gegen­wart und die Zukunft stehen.

Vie­le Men­schen betrach­ten die Tris­ke­le auch als Sym­bol für den Weg des Lebens und die drei Aspek­te, die man auf dem Weg beach­ten soll­te: Glau­be, Hoff­nung und Lie­be. Meis­tens wird bei allen Inter­prea­tio­nen eine Art Zyklus ange­nom­men, der endet und dann wie­der neu beginnt. Es gibt kei­ne rich­ti­ge oder fal­sche Inter­pre­ta­ti­on des Sym­bol, aber es hat immer eine posi­ti­ve Bedeutung.

2. Tris­ke­le als BDSM Erkennungszeichen

In wei­ten Tei­len gilt BDSM immer noch als Tabu­the­ma. Daher benut­zen BDSM-Sym­pa­thi­san­ten ger­ne Sym­bo­le, damit Gleich­ge­sinn­te sich im All­tag erken­nen. Um nie­man­den ver­se­hent­lich auch eine ver­meint­li­che BDSM-Nei­gung anzu­spre­chen, soll­te man die Sym­bo­le genau ken­nen und lesen kön­nen. Zu einem Erken­nungs­zei­chen zählt auch die Tris­ke­le als Zei­chen der Drei­ei­nig­keit. Im BDSM Bereich wur­den die drei Kreis­bö­gen neu inter­pre­tiert und ste­hen für Tops, Bot­toms und Switchs. Top ist der aus­füh­ren­de und akti­ve Part beim BDSM und ist somit das Gegen­stück zum Bottom.

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Wäh­rend ein Switch bei­de Rol­len ein­neh­men kann – je nach Stim­mung und Vor­lie­ben. Durch das Tra­gen von dem kel­ti­schen Kno­ten­mus­ter als Ring, Ket­te oder auch als Tat­too, kann man sich nach außen hin zur BDSM-Sze­ne beken­nen. Grund­sätz­lich gilt jedoch, dass nicht jeder, der das Sym­bol trägt, auch gleich zur Sze­ne gehört. Vie­le völ­ki­sche Orga­ni­sa­tio­nen nut­zen das Zei­chen und es kann auch auf einen kel­ti­schen Fan­kult hin­wei­sen. Hier sind beson­ders Rol­len­spie­ler Teil einer grö­ße­ren Grup­pe, die die­ses Sym­bol ohne Zuge­hö­rig­keit zur Fetisch­sze­ne tragen.

3. Pei­tenschrad als abge­wan­del­tes Sym­bol in der BDSM Szene

Neben dem klas­si­schen Son­nen­rad als Erken­nungs­zei­chen, gibt es auch noch ein­deu­ti­ge­re Sym­bo­le, die eine BDSM Zuge­hö­rig­keit nach außen tra­gen. So zum Bei­spiel das soge­nann­te Peit­schen­rad. Es ist eine Abwand­lung der Tris­ke­le. Die drei Kreis­bö­gen wur­den umge­deu­tet und als Peit­schen inter­pre­tiert. Im Sym­bol wer­den die­se Peit­schen etwas gestreckt und um drei Punk­te in der jewei­li­gen Mit­te ergänzt. Anschlie­ßend kommt ein geschlos­se­ner Kreis um die Peit­schen. Grund­sätz­lich kann man sich das Sym­bol ähn­lich wie Yin und Yang vor­stel­len, nur dass es noch einen wei­te­ren Kreis in der Ein­heit gibt, so dass es ins­ge­samt drei Krei­se statt zwei sind.

Wer genau das Design des Peit­schen­rads ent­wor­fen hat, ist nicht klar. Der anony­me Desi­gner trägt das Pseud­onym Quag­myr. Die­ses stammt auf dem bekann­ten BDSM-Kult-Roman "Geschich­te der O" von Pau­li­ne Réa­ge. Da in der Geschich­te der O ein Sie­gel­ring erwähnt wird, tra­gen vie­le BDSM Anhän­ger das Pei­tenschrad in Form eines Sie­gel­rings an der Hand. Moder­ner ist es aller­dings, das Zei­chen am Ohr­ste­cker oder einer Ket­te zu tra­gen. Hier sind – wie so oft – indi­vi­du­el­le Vor­lie­ben entscheidend.

Die Inter­pre­ta­ti­on vom Pei­tenschrad unter­schei­det sich etwas von der klas­si­schen Tris­ke­le. Es kann zwar auch für Top, Bot­tom und Switch ste­hen, es gibt jedoch noch erwei­ter­te Abwand­lun­gen. So kann es eben­falls für die höchs­ten Wer­te der BDSM-Sze­ne ste­hen. Die­se sing: Sicher­heit, Ein­ver­ständ­nis und Gesund­heit. Eine wei­te­re Mög­lich­keit ist, dass das Sym­bol die drei Haupt­be­rei­che im BDSM reprä­sen­tiert. Dabei ste­hen B und D für Bon­da­ge und Disci­pli­ne. D und S für Domi­nan­ce und Sum­bis­si­on. S und M für Sadis­mus und Masochismus.

4. Ecki­ge Dar­stel­lung des Sym­bols im Nationalsozialismus

Wird das Son­nen­rad eckig dar­ge­stellt, dann ähnelt es einem drei­ar­mi­gen Haken­kreuz. Die­se Vari­an­te des Sym­bols wird oft bei Neo­na­zis als Erken­nungs­zei­chen ver­wen­det. Zudem ist es das Sym­bol des Neo­na­zi-Netz­werks "Blood and Honour". Dabei ist das ecki­ge Sym­bol nicht gänz­lich ver­bo­ten. Es muss ein kon­kre­ter Kon­text zum rechts­extre­men Gedan­ken­gut her­ge­stellt wer­den können.

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Das macht das Sym­bol bei Neo­na­zis beliebt, da ohne rechts­extre­men Zusam­men­hang kei­ne Stra­fen für das Tra­gen des Sym­bols ent­ste­hen. Zur dama­li­gen NS-Zeit war das Kno­ten­mus­ter das Zei­chen der SS-Frei­wil­li­gen-Gre­na­dier­di­vi­si­on Lan­ge­marck. Der Ku-Klux-Klan aus Ame­ri­ka benutzt das Sym­bol übri­gens auch.

Fazit

Die Tris­ke­le hat viel­fäl­ti­ge Bedeu­tun­gen, da es sich um ein altes Sym­bol han­delt, wel­ches bereits bei den Kel­ten und im Chris­ten­tum ver­wen­det wur­de. Dadurch, dass das Sym­bol bereits so lan­ge exis­tiert, wur­de es in vie­len Kul­tu­ren ver­wen­det und hat immer mehr an Bedeu­tung gewon­nen. In vie­len Län­dern hat es eine ähn­li­che (her­kömm­li­che) Bedeu­tung. Grund­sätz­lich sind alle kul­tu­rel­len Inter­pre­ta­tio­nen posi­tiv mit Hoff­nung, Wachs­tum oder einem Lebens­zy­klus verbunden.

Heut­zu­ta­ge lässt sich über das Sym­bol eine Zuge­hö­rig­keit zu einer Sze­ne dar­stel­len, aber auch dies ist kein Muss. Oft­mals han­delt es sich dabei um die BDSM-Sze­ne, damit man auf den ers­ten Blick erkennt, ob man Inter­es­se an BDSM hat oder nicht. Genau­so wie der Ring der O ist es Inter­es­sier­ten und ins­be­son­de­re Insi­dern der Fetisch­sze­ne schnell die Ein­ord­nung des Gegen­über mög­lich. Wie bei den Homo­se­xu­el­len der Han­ky-Code ist es bei den Anhän­gern des Sado­ma­so­chis­mus eben die Triskele.

Synonyme:
Kreisbögen, Sonnenrad, Symbol der Dreifaltigkeit, Peitschenrad
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