Erotiklexikon: Swit­cher

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Ein­mal do­mi­nant, beim nächs­ten Mal devot

In der BDSM Sub­kul­tur hat sich im Lau­fe der Zeit ei­ne ei­ge­ne Fach­spra­che ent­wi­ckelt, die von Au­ßen­ste­hen­den nicht im­mer ver­stan­den wird. Da ist von Dom und Sub, Her­rin und Skla­ve oder ganz all­ge­mein von Top und Bot­tom die Re­de. Auch das Wort Swit­cher ge­hört dazu.

Was be­deu­tet der Aus­druck Switcher?

Das Wort kommt aus der eng­li­schen Spra­che. Es be­deu­tet so viel wie Wechs­ler oder Um­schal­ter. Im eng­li­schen Sprach­raum wird das Wort Switch be­nutzt, des­sen All­tags­be­deu­tung dem deut­schen Schal­ter ent­spricht. Ein Swit­cher ist ei­ne Per­son, de­ren Po­si­ti­on nicht un­ver­än­der­lich ist, son­dern die wech­seln kann. Bei Be­darf kann ein Swit­cher ein­mal do­mi­nant und dann wie­der de­vot sein.

Switcher

So ein Ver­hal­ten kommt öf­ter bei bi­se­xu­el­len Frau­en vor. Ih­rem männ­li­chen Part­ner ge­gen­über ver­hal­ten sie sich de­vot, wäh­rend sie der an­de­ren Frau ge­gen­über ei­ne do­mi­nie­ren­de Rol­le spie­len. Vie­le Män­ner emp­fin­den es als be­son­ders reiz­voll, ei­ne Frau zu do­mi­nie­ren, die wie­der­um an­de­re be­herrscht. Das ver­leiht dem Rol­len­spiel ei­nen be­son­de­ren Kick.

Gibt es vie­le Switcher?

Die Nei­gung, auch mal die Rol­len zu ver­tau­schen, ist gar nicht so sel­ten wie vie­le es an­neh­men. Be­son­ders bei An­fän­gern, die erst all­mäh­lich in die BDSM Sze­ne ein­tau­chen, kommt es re­la­tiv häu­fig vor, dass sie öf­ter mal die Rol­len tau­schen und bei ei­ner Ge­le­gen­heit den stren­gen Dom spie­len, der sei­ne Skla­vin be­straft und beim nächs­ten Mal sich als Skla­ve von sei­ner Her­rin be­stra­fen lässt. Swit­cher be­stä­ti­gen, dass bei­de Rol­len ih­re Rei­ze ha­ben. Es ist ein gei­les Ge­fühl, über an­de­re zu herr­schen und ih­nen den ei­ge­nen Wil­len aufzuzwingen.

Lese-Tipp für dich von EroniteLies auch: Kom­men­tar: War­um Fem­dom (weib­li­che Do­mi­nanz) wi­der­na­tür­lich ist

An­de­rer­seits ist es auch als Sub sehr schön, sich voll­kom­men ge­hen zu las­sen und sich ei­nem an­de­ren aus­zu­lie­fern. Selbst ein­ge­fleisch­te Doms oder Subs wer­den ge­le­gent­lich zum Swit­cher. Wer wel­che Rol­le spielt, kommt im­mer viel auf den ent­spre­chen­den Part­ner an. Es gibt zum Bei­spiel Frau­en, die selbst er­fah­re­ne Doms zum Swit­cher ma­chen kön­nen und es schaf­fen, ih­nen ei­ne de­vo­te Rol­le zu verpassen.

Der Her­rin Ja­na Tri­but zollen

In der Sze­ne be­sit­zen üb­ri­gens Swit­cher kei­nen gu­ten Ruf. Ih­nen wird nach­ge­sagt, sie wä­ren kein ech­ter Dom oder kei­ne ech­te Sub. Fakt ist je­doch, dass die­se Ein­tei­lun­gen im Grun­de ge­nom­men sehr sub­jek­tiv sind. Den pas­sen­den Part­ner vor­aus­ge­setzt, kann fast je­der Mann oder Frau sei­ne Rol­le wech­seln, al­so switchen.

Erst Top, dann Bot­tom und zurück

Im BDSM wer­den die Nei­gun­gen der Teil­neh­mer häu­fig in Rol­len­spie­len aus­ge­lebt. Grund­sätz­lich geht es da­bei um Herr­schen und Be­herrscht wer­den. Do­mi­nan­te Men­schen be­herr­schen de­vo­te, er­tei­len ih­nen Be­feh­le und quä­len und be­lei­di­gen sie. Für ge­wöhn­lich sind die Rol­len fest­ge­legt. Das trifft nicht auf die Swit­cher zu.

Was sind Switcher?

Das Wort Swit­cher gibt es nur in der deut­schen BDSM Sze­ne. Im eng­li­schen Sprach­raum hei­ßen Men­schen mit so ei­ner Ver­an­la­gung Switch. Das Wort be­deu­tet auf deutsch Schal­ter oder als Verb auch um­schal­ten. Ein Swit­cher ist ei­ne Per­son, die in Rol­len­spie­len so­wohl ein Top sein kann (al­so die do­mi­nan­te Rol­le spielt) als auch ein Bot­tom (al­so der de­vo­te Part­ner). In der Tris­ke­le, dem Sym­bol und Er­ken­nungs­zei­chen der BDSM-Sze­ne, ver­kör­pert der Switch das drit­te Ele­ment. Von ei­ni­gen An­hän­gern des BDSM wird ein Switch mit Miss­trau­en an­ge­se­hen. Sie kön­nen es sich nicht vor­stel­len, dass sich je­mand nicht fest­le­gen kann oder will, lie­ber Top oder Bot­tom zu sein.

Gibt es Swit­cher nur bei Männern?

Nein, ein Wech­sel der Rol­len kommt so­wohl bei Män­nern als auch bei Frau­en vor. Ganz im Ge­gen­teil, das Swit­chen (Rol­len­tausch) ist so­gar bei bi­se­xu­el­len Frau­en häu­fi­ger zu be­ob­ach­ten. Im Rol­len­spiel mit Män­nern sind sie meis­tens als Skla­vin de­vot und un­ter­schei­den sich kaum oder gar nicht von an­de­ren Frau­en. Sind sie je­doch mit an­de­ren Frau­en zu­sam­men, spie­len sie sehr oft ei­ne do­mi­nan­te Rolle.

Fe­tisch­por­tal mit Flatrate

Wel­che Rol­le der Switch am liebs­ten ein­nimmt, hängt von ei­ner Rei­he von Um­stän­den ab, bei­spiels­wei­se von sei­nem in­di­vi­du­el­len Cha­rak­ter, aber auch der je­wei­li­gen Si­tua­ti­on. Man­che Swit­cher ha­ben zwar ei­nen sehr do­mi­nan­ten Cha­rak­ter, aber fin­den nur we­nig In­ter­es­se dar­an, den Bot­tom durch sa­dis­ti­sche Hand­lun­gen zu quä­len. Um­ge­kehrt gibt es Swit­cher, die als Bot­tom ge­nie­ßen, wenn sie von ih­rem Top phy­sisch ge­quält, ge­schla­gen oder miss­han­delt wer­den. An ei­ner ech­ten Un­ter­wer­fung, wie sie bei vie­len Skla­ven be­ob­ach­tet wer­den kann, sind sie je­doch nicht interessiert.

Mit­un­ter kommt es so­gar vor, dass zwei Swit­cher ein Rol­len­spiel mit­ein­an­der ver­an­stal­ten und mit­ten im Spiel die Rol­len ver­tau­schen. Auf der ei­nen Sei­te ha­ben an­de­re An­ge­hö­ri­ge der BDSM Sze­ne für die­se Fä­hig­keit des Rol­len­wech­sels nur we­nig Ver­ständ­nis, auf der an­de­ren Sei­te ist es na­tür­lich prak­tisch, je­man­den zu ken­nen, der bei Be­darf do­mi­nant oder de­vot sein kann.

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