
Femdom: die dominante Frau
Femdom ist die Abkürzung von “female domination”, dem englischen Ausdruck für weibliche Dominanz. Als Femdom kann aber auch die Dominante selbst bezeichnet werden. Im Deutschen sind im Bereich BDSM außerdem Begriffe wie Domina, Herrin oder Mistress gebräuchlich. Das männliche Gegenstück wird als Maledom (Englisch: male = Mann, männlich) bezeichnet.
Erotische Rollenspiele
Ihre sexuelle Orientierung ist nicht entscheidend dafür, dass eine Frau den dominanten Part übernimmt. Sie spielt für eine bestimmte Zeit die Top, die aktive Partnerin in einem erotischen BDSM-Rollenspiel. In manchen heterosexuellen oder lesbischen Partnerschaften herrscht eine entsprechende Vereinbarung über die in dieser Konstellation gelebte Beziehungsstruktur: Der passive Partner oder Bottom unterwirft sich der Kontrolle der Femdom und fügt sich ihren Wünschen.
Häufig bezieht sich die Unterwerfung allein auf die Sexualität sowie auf die Neigungen der Top. Deren Kontrolle kann aber auch weitere Lebensbereiche umfassen und den gemeinsamen Alltag beeinflussen. Dann erwartet die Femdom beispielsweise ebenfalls Gehorsam in Sachen Geld oder Hausarbeit. Grundsätzlich darf wie meistens im Bereich BDSM von einer freiwilligen Unterwerfung ausgegangen werden.
Femdom oder Domina?
Eine weibliche Top wird im Zusammenhang mit BDSM-Praktiken auch “Dommse” oder “Domme” genannt. Dies geschieht zur Unterscheidung zur Domina, die die professionelle Seite weiblicher Dominanz verkörpert. Dominas verlangen oft eine unterwürfige Anrede, um das Machtgefälle zwischen ihnen und dem Bottom zu verdeutlichen. Herrin, Lady oder Mistress sind üblich.
Der Bottom heißt Sklave, Diener oder Sub (Malesub oder Femsub) und kann zudem mit anderen herabwürdigenden Wörtern belegt werden. Er beweist gegebenenfalls seinen Respekt vor der Femdom, indem er sie siezt. Sie wiederum benutzt manchmal die dritte Person in der Anrede (Beispiel: “Er soll sich hinknien”).
Spielarten des BDSM mit weiblicher Dominanz
In diesen Konstellationen kommen ebenfalls die im BDSM üblichen Praktiken vor. Dazu gehören Bondage (Fesselspiele), Spanking (Schläge) und harte Erziehungsspiele. Eine Femdom übt zudem häufig Facesitting, CBT (Cock & Ball Torture), Trampling oder Feminisierung des Mannes aus. Sexueller Fetischismus und Reinigungsrituale sind weitere bevorzugte Spielarten.
Es gibt in der BDSM-Szene Play-Partys für dominante Ladys mit Begleitung sowie Stammtische ausschließlich für Frauen. In bestimmten Communitys kommunizieren bekennende Femdoms online über weibliche Dominanz und ihre Ausprägungen.
« zurück zum Index