
Petplay, auch als “Zoomimik” bekannt
Petplay (Englisch: pet = (Haus)Tier und play = Spiel) bezeichnet eine Variante des erotischen Rollenspiels. Dabei übernimmt mindestens einer der Partner die Rolle eines Tieres. Kern von Petplay oder “Zoomimik” sind Dressur, Macht und Demütigung. Generell wird das Petplay dem BDSM zugerechnet. Es enthält dessen klassische Bestandteile wie Unterwerfung und Erniedrigung als sexuelle Stimulanz. Echte Tiere kommen dabei nicht vor.
Was kann man sich darunter vorstellen?
Der Masochist unterwirft sich einer Domina, die ihn wie ein Pferd zügelt, reitet und mit der Peitsche anspornt. Bei einem Hundespiel kommen Halsband, Leine und Maulkorb zum Einsatz. Die Rolle des anschmiegsamen oder widerspenstigen Kätzchens übernehmen mit Vorliebe Frauen. Viele Petplay-Anhänger betrachten diese Art von Rollenspiel lediglich als Ergänzung ihrer sonstigen BDSM-Praktiken. Es existieren einige Communitys, bei denen sich alles um diese Spielart dreht.Im deutschsprachigen Raum gibt es sogar Stammtische, an denen sich Petplayer treffen.
Üblicherweise spielen sich Petplays außerhalb der Öffentlichkeit ab. Diese Praktik wird meistens zu Hause oder in bestimmten Räumlichkeiten wie einem Stall ausgeübt. In den Studios von professionellen Dominas sind häufig ebenfalls Möglichkeiten für Petplays vorhanden.
Weitere Aspekte der “Zoomimik”
Insgesamt betrachtet ist Petplay in der BDSM-Szene eine bekannte und akzeptierte sexuelle Spielart. Es gibt aber auch Varianten wie das sogenannte Pigplay mit seinen Schlachtungsfantasien. Diese werden größtenteils ebenso heftig kritisiert und abgelehnt wie betont destruktive Beziehungsmuster.
Machtgefälle ist ein wichtiges Stichwort beim Petplay. Oft möchte der devote Part (Bottom) für einen begrenzten Zeitraum seine menschlichen Verhaltensweisen ablegen. Dazu gehört es, nicht zu sprechen und den Befehlen des dominanten Parts (Top) zu gehorchen. Angeblich wählen Petplayer ihre Rolle häufig nach einem Tier aus, das ihrem Charakter entspricht, beispielsweise treuer Hund oder gelehriges Pony. Mit Masken und Toys verwandeln sie sich in das entsprechende Tier und ahmen manchmal auch typische Tierlaute nach.
Klare Rollenverteilung beim Petplay
Der Bottom in der Tierrolle verhält sich passiv und kontrolliert, sein Gegenüber aktiv und kontrollierend. Die Verantwortung für das Verhalten des Bottoms kann an den Top übergehen. Dieser bezieht seine Befriedigung aus der Dressur und der Kontrolle seines Mitspielers.