Erotiklexikon: Erotomanie

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    Erotomanie
    Erotomanie

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    Übersteigerter Sexualtrieb

    Der Begriff Erotomanie steht für “krankhafte Steigerung des Sexualtriebs”. Damit ist der Zwang eines Menschen gemeint, sich annähernd nonstop mit Erotik, Sex und Liebe zu beschäftigen. Als Erotomanie bezeichnet man außerdem eine “wahnhaftausgeprägte Liebe”, die in der Medizin als Liebeswahn bekannt ist.


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    Der Zwang, sich nahezu permanent auf Themen rund um Liebe und Sex zu konzentrieren, kann sich bis ins Maßlose steigern. Dann denken die Betroffenen an gar nichts anderes mehr. Vom deutschen Mediziner, Dermatovenerologen und Sexualforscher Iwan Bloch (1872-1922) stammt folgende Definition: Erotomanie ist “die übermäßige Sehnsucht nach Liebe”. Da die Entbehrung der Liebe als übermäßig groß empfunden wird, erfahren auf einmal sogar Alltagsdinge eine sexuelle Bedeutung.

    Erotomanie: der Liebeswahn

    Zu einer endlosen Suche nach stets neuen Impulsen und Reizen sexueller Natur führt dieser Zwang. Manchmal wird er durch ersatzweise Stimulation befriedigt. Der Konsum von Sexheften und Pornovideos bei gleichzeitiger Selbstbefriedigung ist eine nicht seltene Reaktion. Erotomanie kann nach und nach zum Masochismus führen.

    Erotomanie
    Erotomanie

    In der Medizin bezeichnet Erotomanie die unwiderstehliche Liebe zu einer Person, die meistens unerreichbar bleibt. Einen isolierten Liebeswahn gibt es aus medizinischer Sicht selten. Dieser ist meist eine Begleiterscheinung von weiteren psychischen Störungen.

    Die Erotomanie äußert sich als unerschütterliche Überzeugung, dass die Liebesgefühle auf Gegenseitigkeit beruhen. Die betroffene Person deutet Gesten und andere Signale seines Gegenübers falsch. Dessen Versuche sich abzugrenzen oder deutlich gezeigte Ablehnung interpretieren Erotomanen als Koketterie oder Flirt. Manchmal halten sie Zurückweisung auch für den Versuch, dass das Gegenüber ihrer erotischen Anziehung zu entkommen versucht.

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    Erotomanen starten häufig Kontaktversuche zu den Objekten ihrer Begierde. Das kann sich in Nachstellungen per Post, E-Mail, SMS, Anrufen oder in Besuchen äußern. Falls die Bemühungen, sich der anderen Person anzunähern, überhand nehmen, spricht man vom Stalking (nachstellen, verfolgen). Dieser Begriff stammt aus dem Englischen (to stalk = jagen, heranpirschen). Hinter dem bis zum Psychoterror reichenden Stalking können unterschiedliche Motive des Liebeswahns stecken. Erotomanen, die in einer aufdringlichen Form aktiv sind, bezeichnet man als Stalker.

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    Synonyme:
    Übersteigerter Sexualtrieb, Liebeswahn, Krankhafte Steigerung des Sexualtriebs
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