Nach­ge­fragt: Ha­ben auch Tie­re Anal­sex miteinander?

Nachgefragt: Haben auch Tiere Analsex miteinander?
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Was ist was? Das Por­no­le­xi­kon bie­tet al­len In­ter­es­sier­ten aus­gie­bi­ge In­for­ma­tio­nen zu Be­grif­fen aus dem Ero­tik­be­reich. Ein­zel­ne Wör­ter, Ab­kür­zun­gen und Flos­keln wer­den an­schau­lich er­klärt. Mit dem Ero­tik­le­xi­kon kann je­der Ero­tik­fan den ei­ge­nen Wort­schatz um ein paar in­ter­es­san­te Aus­drü­cke erweitern.
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Ernst­haft jetzt? Ha­ben Tie­re Analsex?

Beim The­ma Anal­sex schei­den sich die Geis­ter, es gibt sol­che Mei­nun­gen und sol­che. Die ei­nen ste­hen dar­auf und zie­hen es dem va­gi­na­len Sex (Mu­schi-Sex) vor. An­de­re ver­ab­scheu­en die Prak­tik und be­zeich­nen sie als un­na­tür­lich. Zur Be­grün­dung wird oft an­ge­führt, dass Tie­re kei­nen Anal­sex hät­ten. Aber stimmt das wirk­lich? Ha­ben tat­säch­lich Tie­re Analverkehr?

Haben auch Tiere Analsex miteinander?Prak­ti­zie­ren Tie­re wirk­lich Analverkehr?

Lan­ge Zeit wur­de die­se Fra­ge klar ver­neint. Die fra­ge, ob Tie­re Anal­sex ha­ben könn­ten, wur­de ka­te­go­risch ver­neint. Bei Haus­tie­ren wur­de so et­was je­den­falls nur sehr sel­ten be­ob­ach­tet. In­zwi­schen ha­ben sich so­wohl die Ein­stel­lung ge­gen­über Sex als auch das Wis­sen über Tie­re wei­ter­ent­wi­ckelt. Anal­sex gilt heu­te nicht mehr als per­vers und un­na­tür­lich, son­dern als ei­ne nor­ma­le Sex­prak­tik, die täg­lich un­zäh­li­ge Ma­le voll­zo­gen wird. Zum The­ma Anal­sex gilt der Grund­satz, dass er­laubt ist, was den Sex­part­nern ge­fällt und was nicht ge­gen gel­ten­de Ge­set­ze ver­stößt. Auch bei der in­ter­es­san­ten (und be­rech­tig­ten) Fra­ge, ob Tie­re Anal­sex ha­ben oder nicht, gibt es neue Er­kennt­nis­se. Die Fra­ge wird jetzt ein­deu­tig be­jaht. Bis­her wur­de bei ca. 1.500 Tier­ar­ten nach­ge­wie­sen, dass sie zu­min­dest ge­le­gent­lich Anal­ver­kehr ha­ben. Un­ge­fähr 500 Ar­ten der Tie­re ha­ben Anal­sex regelmäßig.

Der­ar­ti­ges Ver­hal­ten wur­den bei den un­ter­schied­lichs­ten Ar­ten nach­ge­wie­sen, von In­sek­ten über Frö­sche und Vö­gel bis hin zu Säu­ge­tie­ren. For­scher ver­mu­ten, dass al­le sich ge­schlecht­lich ver­meh­ren­den Tie­re Anal­sex ha­ben. Man­che Tie­re ha­ben Anal­ver­kehr nur sel­ten, bei an­de­ren ist er eher die Re­gel als ei­ne Ausnahme.

Wor­auf ba­sie­ren die­se Erkenntnisse?

Auf dem Ge­biet der Se­xu­al­for­schung er­ken­nen die Wis­sen­schaft­ler lang­sam, dass die mensch­li­che Se­xua­li­tät gar nicht so ein­zig­ar­tig ist, wie bis da­hin an­ge­nom­men wur­de. Auch Tie­re ha­ben Ge­füh­le und ken­nen sol­che Emp­fin­dun­gen wie Lust oder Frus­tra­ti­on. Frü­her glaub­ten die Bio­lo­gen, dass Tie­re nur Sex zur Fort­pflan­zung aus­üben. Heu­te weiß man, dass auch Tie­re Sex ha­ben kön­nen, nur um ih­re Lust zu befriedigen.

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Die fort­schrei­ten­de Ent­wick­lung der Tech­nik trägt eben­falls ih­ren Teil da­zu bei, die Fra­ge zu be­ant­wor­ten, ob auch Tie­re Anal­sex prak­ti­zie­ren. Zur Tier­be­ob­ach­tung steht jetzt ein um­fang­rei­ches Ar­se­nal an Ge­rä­ten zur Ver­fü­gung, die es frü­her noch nicht gab. Das sind bei­spiels­wei­se Mi­ni­ka­me­ras und Peil­sen­der, die am Kör­per des Tie­res be­fes­tigt wer­den kön­nen, mit Ka­me­ras aus­ge­rüs­te­te Droh­nen oder fest mon­tier­te Wild­ka­me­ras. Da­durch weiß man heu­te viel bes­ser über die Bio­lo­gie und das Ver­hal­ten der Tie­re Be­scheid als noch vor ein paar Jahren.

Wel­che Tie­re ha­ben Anal­sex be­son­ders häufig?

Die Be­ob­ach­tung von Gi­raf­fen in frei­er Wild­bahn brach­te er­staun­li­che Fak­ten ans Licht. Bei männ­li­chen Gi­raf­fen ist Ho­mo­se­xua­li­tät eher die Re­gel als die Aus­nah­me. Mehr als 90 Pro­zent al­ler Männ­chen paa­ren sich lie­ber mit ei­nem an­de­ren Männ­chen, selbst wenn ein Weib­chen in der Nä­he ist. Da­bei ha­ben die Tie­re auch Anal­ver­kehr. Ein­zig­ar­tig für Gi­raf­fen ist je­doch, dass vie­le Tie­re durch das ge­gen­sei­ti­ge Rei­ben ih­rer Häl­se zum Or­gas­mus zu kom­men scheinen.

Dar­über hin­aus gibt es auch Tie­re, die Anal­sex täg­lich prak­ti­zie­ren. Wer noch nie ge­se­hen hat, dass Tie­re Anal­sex ha­ben, muss nur ein­mal Bo­no­bos be­ob­ach­ten. Bo­no­bos sind ei­ne et­was klei­ne­re Art von Schim­pan­sen mit ei­nem völ­lig an­de­ren Ver­hal­ten. Ge­wöhn­li­che Schim­pan­sen sind ag­gres­siv, so­wohl ge­gen­über Art­ge­nos­sen als auch ge­gen­über an­de­ren Tie­ren. Es kommt stän­dig zu Macht­kämp­fen und Strei­tig­kei­ten um Fut­ter oder Weibchen.
Ganz an­ders die Bo­no­bos. Sie sind sanft­mü­tig und ste­hen ein­an­der bei.

Kon­flik­te lö­sen durch Sex

Im Durch­schnitt ha­ben Bo­no­bos al­le 90 Mi­nu­ten Sex. Da­bei kom­men al­le Ar­ten von Sex vor. Männ­li­che Tie­re ha­ben Anal­sex, die Weib­chen trei­ben les­bi­sche Spie­le und im­mer wie­der kommt es zu Or­gi­en, bei de­nen es je­der Bo­no­bo der Grup­pe mit den an­de­ren treibt. Die Jun­gen wer­den ge­mein­sam groß gezogen.

Wenn Bo­no­bos Fut­ter ent­de­cken, bei­spiels­wei­se ei­ne Ba­na­nen­stau­de mit rei­fen Früch­ten, strei­ten sie sich nicht um das Fut­ter, son­dern ha­ben erst ein­mal Sex mit­ein­an­der. Da­bei ha­ben die Tie­re auch Anal­sex. Sind al­le be­frie­digt und ent­spannt, tei­len sie das Fut­ter un­ter­ein­an­der auf. Die Bo­no­bos le­ben es vor, dass auch Tie­re Anal­ver­kehr ha­ben kön­nen und das Sex ein sehr gu­tes Mit­tel ist, um Ag­gres­sio­nen in den Griff zu be­kom­men. Man­che Men­schen könn­ten sich dar­an ein Bei­spiel neh­men. Schon die Hip­pies wa­ren ja in den sech­zi­ger Jah­ren be­kannt­lich da­für, bes­ser Lie­be zu ma­chen als in den Krieg zu ziehen.

Prak­ti­ken wie Anal­fis­ting, Rim­ming oder Ass To Mouth al­ler­dings sind dann doch eher den mensch­li­chen Ver­tre­tern vorbehalten.

Sind Tie­re, die Anal­sex ha­ben, homosexuell?

Gibt es ho­mo­se­xu­el­le Tie­re wirklich?

Wäh­rend der Paa­rungs­zeit herrscht un­ter den Ja­pan­ma­ka­ken ein har­ter Wett­be­werb um die Weib­chen. Sie kon­kur­rie­ren nicht nur mit an­de­ren Männ­chen, son­dern auch mit weib­li­chen Tie­ren. Dies liegt dar­an, dass in ei­ni­gen Be­völ­ke­rungs­grup­pen ho­mo­se­xu­el­les Ver­hal­ten von Frau­en nicht nur üb­lich, son­dern die Norm ist.

» Die­se Girls lie­ben Analsex

Es ist be­kannt, dass dies im Tier­reich sehr häu­fig vor­kommt. Kön­nen wir al­so sa­gen, dass es ho­mo­se­xu­el­le Tie­re gibt? Hier ei­ni­ge An­halts­punk­te, ob Tie­re Anal­sex aus Ver­gnü­gen ha­ben und ho­mo­se­xu­ell sind.

Tie­re und Anal­sex – Ver­hal­ten im Rampenlicht

Ob­wohl ho­mo­se­xu­el­les Ver­hal­ten und Tie­re mit Anal­sex schon seit Jahr­zehn­ten be­ob­ach­tet wur­de, galt es als An­oma­lie. Auf den ers­ten Blick schei­nen ho­mo­se­xu­el­le Be­zie­hun­gen zwi­schen Tie­ren kei­nen Sinn zu er­ge­ben. Aber die Na­tur be­weist das Ge­gen­teil. Dar­wins Theo­rie der Evo­lu­ti­on durch na­tür­li­che Se­lek­ti­on be­sagt, dass Ge­ne an die nächs­te Ge­ne­ra­ti­on wei­ter­ge­ge­ben wer­den müs­sen, wenn sie nicht ver­schwin­den sollen.

Je­des Gen, das die Wahr­schein­lich­keit er­höht, dass ein Tier se­xu­el­le Be­zie­hun­gen mit ei­nem an­de­ren Tier des glei­chen Ge­schlechts ein­geht, wird mit ge­rin­ge­rer Wahr­schein­lich­keit an die nächs­te Ge­ne­ra­ti­on wei­ter­ge­ge­ben als Ge­ne, die He­te­ro­se­xua­li­tät be­güns­ti­gen. Da­mit wür­de die Ho­mo­se­xua­li­tät schnell ver­schwin­den. Dies ist je­doch ein­deu­tig nicht der Fall. Für vie­le Tie­re ist ho­mo­se­xu­el­les Ver­hal­ten nor­mal. Auch die Kom­bi­na­ti­on Tiere/​Analsex gibt es häufiger.

Nach der Evolutionstheorie

Tie­re und Anal­sex? Hört sich nicht ge­ra­de na­tur­freund­lich an, oder? In ei­ni­gen Fäl­len gibt es ei­nen kla­ren evo­lu­tio­nä­ren Grund. Bei ei­ner Kä­fer­art (Tri­bo­li­um oder Ten­ebrio) zum Bei­spiel be­stei­gen sich die Männ­chen ge­gen­sei­tig und de­po­nie­ren ihr Sper­ma. Wenn ein Männ­chen mit dem Sper­ma ei­nes an­de­ren Männ­chens spä­ter mit ei­nem Weib­chen ko­pu­liert, kann es das Sper­ma auf das Weib­chen übertragen.

Bo­no­bos

Tie­re ha­ben Anal­sex, zum Bei­spiel Bo­no­bos: Bei Bo­no­bos geht die Funk­ti­on von Sex weit über die Fort­pflan­zung hin­aus. Viel­leicht ist es bes­ser, sich an un­se­ren nächs­ten Ver­wand­ten zu ori­en­tie­ren: den Af­fen. Bo­no­bos zum Bei­spiel ha­ben er­staun­lich häu­fig Sex, und zwar auch ho­mo­se­xu­el­len. Aber un­ter ih­nen hat Sex ei­ne um­fas­sen­de­re Rol­le: Er trägt zur Fes­ti­gung der so­zia­len Bin­dun­gen bei. Jün­ge­re Männ­chen nut­zen Sex, um ih­re Be­zie­hung zu do­mi­nan­te­ren Mit­glie­dern der Grup­pe zu ver­tie­fen. Männ­chen rei­ben nach ei­nem Kampf ih­re Ge­ni­ta­li­en an­ein­an­der – ein Akt, der als "Pe­nis­rin­gen" be­kannt ist -, um Span­nun­gen ab­zu­bau­en. Bei die­sen Tie­ren ist die Fra­ge "Tie­re und Anal­sex?" de­fi­ni­tiv mit Ja zu be­ant­wor­ten! Se­xu­el­les Ver­hal­ten, ein­schließ­lich Ho­mo­se­xua­li­tät, ist nicht nur mit der Fort­pflan­zung ver­bun­den. Sie kön­nen aber auch nicht streng als ho­mo­se­xu­ell be­zeich­net werden.

Scha­fe

Bis zu 8% der Männ­chen in Hor­den be­vor­zu­gen ein an­de­res Männ­chen. Nur bei zwei Ar­ten wur­de be­ob­ach­tet, dass sie ein In­di­vi­du­um des­sel­ben Ge­schlechts le­bens­lang be­vor­zu­gen, selbst wenn In­di­vi­du­en des an­de­ren Ge­schlechts zur Ver­fü­gung ste­hen. Beim Men­schen na­tür­lich und bei Hausschafen.

» Die­se Girls mö­gen Analsex

Die­ser Fall un­ter­schei­det sich von den an­de­ren, denn es ist nicht er­sicht­lich, wie die­se Prä­fe­renz den Män­nern zu­gu­te kom­men kann. Wie kann die­se Vor­lie­be für an­de­re Männ­chen wei­ter­ge­ge­ben wer­den, wenn sich die Männ­chen nicht fortpflanzen?

Die Ant­wort ist, dass ho­mo­se­xu­el­le Män­ner wahr­schein­lich nicht da­von pro­fi­tie­ren, wohl aber an­de­re, die die glei­chen Ge­ne ha­ben und sie an die nächs­te Ge­ne­ra­ti­on wei­ter­ge­ben kön­nen. Neu­ro­wis­sen­schaft­ler ver­mu­ten, dass das­sel­be Gen, das bei männ­li­chen Scha­fen die Ho­mo­se­xua­li­tät för­dert, auch bei weib­li­chen Scha­fen die Frucht­bar­keit oder den Paa­rungs­wil­len stei­gern könn­te. Die­se le­bens­lan­gen Vor­lie­ben wur­den je­doch nur bei do­mes­ti­zier­ten Scha­fen be­ob­ach­tet. Es ist un­klar, ob dies auch bei Wild­scha­fen der Fall ist.

Do­mes­ti­zier­te Scha­fe wer­den so ge­züch­tet, dass sie mög­lichst vie­le weib­li­che Tie­re her­vor­brin­gen, was zu ei­ner Zu­nah­me ho­mo­se­xu­el­ler Männ­chen ge­führt ha­ben könn­te. Die Wis­sen­schaft­ler ka­men zu dem Schluss, dass nur beim Men­schen "ech­te" Ho­mo­se­xua­li­tät nach­ge­wie­sen wer­den konnte.

Fa­zit

Wenn man "Tie­re und Anal­sex" hört, kommt ei­nem gleich ein ho­mo­se­xu­el­ler Ge­dan­ke. Wir wer­den wohl nie ein wil­des Tier fin­den, das streng ho­mo­se­xu­ell ist, so wie es der Mensch ist. Es gibt aber auch vie­le, die nicht den tra­di­tio­nel­len Ka­te­go­rien der se­xu­el­len Ori­en­tie­rung ent­spre­chen. Tie­re nut­zen Sex, um al­le mög­li­chen Be­dürf­nis­se zu be­frie­di­gen, vom se­xu­el­len Ver­gnü­gen bis zum so­zia­len Auf­stieg. Und das be­deu­tet, fle­xi­bel zu sein.

Und üb­ri­gens: Wenn Tie­re Anal­sex mit­ein­an­der ha­ben, ist das na­tür­lich et­was ganz an­de­res als wenn sich Mensch und Tier mit­ein­an­der ver­gnü­gen. Und wenn sich ein Mensch von ei­nem Tier anal pe­ne­trie­ren lässt, be­fin­det man sich schon wie­der in ganz an­de­ren Sphä­ren. Va­gi­nal­sex mit Tie­ren und Men­schen ist be­kannt, ana­ler Ge­schlechts­ver­kehr hin­ge­gen soll­te deut­lich sel­te­ner sein.

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