Erotiklexikon: Ob­jekt­op­hi­lie

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Wenn die Lie­be selt­sa­me Blü­ten treibt

Dass die Lie­be mit­un­ter merk­wür­di­ge We­ge ein­schlägt, ist all­ge­mein be­kannt. Man­che Män­ner tra­gen beim Sex Win­deln oder mö­gen es, wenn sie von ei­ner stren­gen Do­mi­na wie ein Skla­ve be­han­delt, ge­schla­gen und ge­de­mü­tigt wer­den. Zu den selt­sams­ten Nei­gun­gen ge­hört aber die Objektophilie.

ObjektophilieWas be­deu­tet die Nei­gung Objektophilie?

Heu­te wird die Ob­jekt­se­xua­li­tät, wie Ob­jekt­op­hi­lie auch ge­nannt wird, nicht mehr als Per­ver­si­on, son­dern als ei­gen­stän­di­ge se­xu­el­le Ori­en­tie­rung an­ge­se­hen. Bei der Ob­jekt­se­xua­li­tät geht das se­xu­el­le Ver­lan­gen noch wei­ter als beim Fe­ti­schis­mus. Ein Mann mit die­ser Nei­gung ent­wi­ckelt Lie­be und Zu­nei­gung zu ei­nem un­be­leb­ten Ge­gen­stand. Er fühlt sich zu sei­nem ge­lieb­ten Ob­jekt se­xu­ell und emo­tio­nal hin­ge­zo­gen. Durch die Ob­jekt­op­hi­lie be­kommt der to­te Ge­gen­stand für den Be­tref­fen­den ein ei­ge­nes Le­ben und ei­ne Seele.

Wie wirkt sich das aus? Wenn man be­ob­ach­tet, wie vie­le Män­ner in ihr Au­to ver­liebt sind, scheint Ob­jekt­op­hi­lie gar nicht so sel­ten zu sein, wie vie­le Un­be­tei­lig­te bei ober­fläch­li­cher Be­trach­tung zu­nächst ver­mu­ten. In der Tat ge­hö­ren Au­tos zu den Ge­gen­stän­den, die am häu­figs­ten als Ziel der Ob­jekt­se­xua­li­tät aus­ge­sucht wer­den. Das ist auch kein Wun­der, da es kaum auf­fällt, wenn ein Mann sein Au­to strei­chelt und ihm zärt­li­che Wor­te zuflüstert.

Fe­tisch­por­tal mit Flatrate

Dar­über hin­aus gibt es auch Baum­lieb­ha­ber. Das sind Leu­te, die es mit der eng­li­schen Re­de­wen­dung "to hug a tree" wört­lich neh­men und se­xu­el­le Er­fül­lung beim Um­ar­men von Bäu­men fin­den. Die­se Spiel­art der Ob­jekt­op­hi­lie heißt üb­ri­gens Den­dro­phi­lie. Im Prin­zip kann je­der Ge­gen­stand Ob­jekt der Zu­nei­gung wer­den. In ei­ner Epi­so­de ei­nes TV-Films ent­wi­ckel­te zum Bei­spiel ein Mann ei­ne hef­ti­ge Zu­nei­gung zu ei­ner Dampflok.

Wie wird Ob­jekt­op­hi­lie behandelt?

In der Re­gel er­folgt kei­ne Be­hand­lung. Heu­te ge­hen Me­di­zi­ner an­ders an vom Durch­schnitt ab­wei­chen­de Nei­gun­gen und se­xu­el­le Vor­lie­ben her­an als frü­her. Frü­her ver­such­ten sie mit al­len Mit­teln, den Be­trof­fe­nen von sei­ner "Per­ver­si­on", zum Bei­spiel der Ob­jekt­op­hi­lie, zu hei­len. In vie­len Fäl­len wur­de da­bei gro­ßer psy­chi­scher Scha­den an­ge­rich­tet und man­che Be­trof­fe­ne so­gar bis in den Selbst­mord ge­trie­ben. Heu­te grei­fen Ärz­te in der Re­gel nicht mehr ein, so lan­ge der Be­trof­fe­ne sich nicht selbst un­ter Lei­dens­druck setzt und durch sein Ver­hal­ten kei­ne an­de­ren Per­so­nen Scha­den er­lei­den. Vie­le Män­ner, die ei­ne Nei­gung zur Ob­jekt­op­hi­lie ha­ben, ver­ste­hen es sehr gut, die­se Lei­den­schaft vor ih­rem Part­ner zu verheimlichen.

Be­son­ders be­kannt als Ob­jekt­op­hi­le wur­den Eri­ka Eif­fel, die den Eif­fel­turm hei­ra­te­te, so­wie Ei­ja-Ri­it­ta Eklöf-Ber­li­ner-Mau­er, die die Ber­li­ner Mau­er ehe­lich­te. Bei­de Frau­en nah­men den Na­men der be­tref­fen­den Se­hens­wür­dig­keit als ih­ren Nach­na­men bzw. als Teil des­sen an.

Synonyme:
Objektsexualität
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