
Hier geht es um handfeste Tatsachen
Noch vor wenigen Jahren war BDSM eher selten und auf eine ziemlich kleine Szene beschränkt. Inzwischen hat sich Spiel um Lust und Schmerz, Macht und Unterwerfung zu einem neuen Trend und fast einem eigenen Fachgebiet entwickelt. In der Szene gibt es natürlich auch Fachbegriffe wie das Abgreifen.
Was bedeutet die Sexualpraktik Abgreifen?
Die Praktik wird auch Antatschen oder Befummeln genannt. Sie ist eine gängige Praktik bei SM Sessions und dient der Sklavenerziehung. Er oder sie werden dazu nackt ausgezogen und gefesselt, so dass sie sich nicht bewegen können. Mit Abgreifen ist das Betatschen der Geschlechtsteile gemeint. Jeder der Anwesenden darf mit dem Penis des Sklaven oder der Pussy der Sklavin spielen.
Dabei wird mitunter ziemlich derb zugegriffen. Das Abgreifen dient zur Demütigung des Sklaven. Damit wird seine Machtlosigkeit und die Überlegenheit des Doms demonstriert. Bei Frauen schließt das Abgreifen auch Brüste und Po mit ein. Den Dom freut am meisten, wenn sein Sklave auf das Abgreifen reagiert, indem er eine Latte bekommt oder ihre Pussy nass wird und sogar anfängt auszulaufen.
Abgreifen und das Gesetz

Im Rahmen einer BDSM Session ist das Befummeln eine weit verbreitete Praxis. Dagegen ist im juristischen Sinn nichts einzuwenden, weil alle Handlungen im gegenseitigen Einvernehmen erfolgen. Anders sieht es aus, wenn es in der Öffentlichkeit bei Personen erfolgt, die damit nicht einverstanden sind. In solchen Fällen zählt die Praktik als sexuelle Belästigung und ist strafbar. Anonyme Befragungen von Frauen haben ergeben, dass viele von ihnen befummelt werden. Das ist besonders häufig der Fall, wenn sie Kleidung tragen, die ihre weiblichen Kurven betont, wie zum Beispiel tief ausgeschnittene Oberteile, Miniröcke oder Leggings.
Die Täter nutzen gezielt Situationen aus, in denen Frauen mehr oder weniger hilflos sind. Typische Beispiele sind überfüllte Busse und Bahnen oder große Menschenansammlungen. Die Täter schleichen sich an ihr Opfer heran. Nach dem Abgreifen verschwinden sie, indem sie in der Menge untertauchen. Aus Scham oder wegen geringer Aussichten auf Erfolg lassen sich immer noch zu viele Frauen das Abgreifen ohne ihr Einverständnis gefallen. Deshalb ist die Dunkelziffer hoch. Wer unterwegs Zeuge eines solchen Vorfalls wird, kann das Opfer unterstützen, indem er bereit ist, die sexuelle Belästigung notfalls vor Gericht zu bestätigen.