Vom Fleisch verschmäht

In der ste­tig wach­sen­den Welt der Avo­ca­do-Ver­eh­rer und To­fu-Täuf­ler ist ei­ne re­vo­lu­tio­nä­re Phi­lo­so­phie im Gan­ge. Will­kom­men in der Welt von Blü­ten­blatt Son­nen­schein, ei­ner über­zeug­ten Ve­ga­ne­rin, die sich nicht nur von fleisch­li­chen Köst­lich­kei­ten, son­dern auch von fleisch­li­chen Lüs­ten ab­ge­wen­det hat.

Die Ve­ga­ne­rin, die dem fleisch­li­chen Ver­lan­gen den Krieg erklärt

Blü­ten­blatt Son­nen­schein, die Grün­de­rin der Be­we­gung „Kein Fleisch, Kei­ne Flei­sches­lust“, ver­tritt die Mei­nung, dass wah­re Ve­ga­ner sich von al­len For­men fleisch­li­cher Exis­tenz di­stan­zie­ren soll­ten – ein­schließ­lich dem Akt der fleisch­li­chen Ver­ei­ni­gung. „Es ist ein­fach in­kon­se­quent“, be­haup­tet Blü­ten­blatt, „sich ge­gen Tier­pro­duk­te zu ent­schei­den, aber den­noch der fleisch­li­chen Lust zu frönen!“

Das VE­GA­NE Dating

Sie pre­digt die Be­frei­ung von je­der Art von kör­per­li­chem Ver­lan­gen und be­haup­tet, dass ech­te Rein­heit nur er­reicht wer­den kann, wenn man nicht nur auf das Es­sen, son­dern auch auf kör­per­li­che In­ti­mi­tät ver­zich­tet. Blü­ten­blatt be­tont, dass Lie­be und Zu­nei­gung in vie­len For­men exis­tie­ren kön­nen, und wen­det sich der spi­ri­tu­el­len Ver­bin­dung und dem Zu­sam­men­le­ben mit Pflan­zen zu.

„Die Blät­ter der Sa­lat­pflan­zen flüs­tern mir die Ge­heim­nis­se des Uni­ver­sums zu“, ver­si­chert Ve­ga­ne­rin Blü­ten­blatt wäh­rend ei­nes Me­di­ta­ti­ons­sit­zes in ih­rem von Kres­se über­wu­cher­ten Wohn­zim­mer. „Wer braucht da noch mensch­li­che Berührung?“

Die Re­ak­ti­on der ve­ga­nen Ge­mein­schaft auf Blü­ten­blatts Phi­lo­so­phie war, ge­lin­de ge­sagt, ge­mischt. Ei­ni­ge un­ter­stüt­zen ih­re An­sich­ten und se­hen in der Ab­leh­nung der Flei­sches­lust ei­ne na­tür­li­che Evo­lu­ti­on des Ve­ga­nis­mus. An­de­re be­trach­ten ih­re Ideen als ex­trem und glau­ben, dass Lie­be und In­ti­mi­tät es­sen­ti­el­le mensch­li­che Er­fah­run­gen sind, die nicht mit dem Kon­sum von Tier­pro­duk­ten gleich­zu­set­zen sind.

Es gibt aber auch Con­tra für die fleisch­lo­se Veganerin

Auch aus dem Be­reich der Wis­sen­schaft gibt es Ge­gen­wind. Psy­cho­lo­gen und Bio­lo­gen be­to­nen, dass se­xu­el­le In­ti­mi­tät ei­ne na­tür­li­che mensch­li­che Funk­ti­on ist und es un­ge­sund sein kann, die­se zu un­ter­drü­cken. „Es ist ei­ne Sa­che, sei­ne Er­näh­rung zu wäh­len, ei­ne ganz an­de­re, sei­ne Bio­lo­gie zu leug­nen“, kom­men­tiert ein re­nom­mier­ter Wissenschaftler.

Blü­ten­blatt Son­nen­schein bleibt je­doch un­er­schüt­ter­lich und plant, ih­re Bot­schaft durch Work­shops und Se­mi­na­re, wie „Pho­to­syn­the­se der Lie­be“ und „Har­mo­nie mit der Chlo­ro­phyll-En­er­gie“, zu ver­brei­ten. Ih­re An­hän­ger, auch als „Die rei­nen Blät­ter“ be­kannt, se­hen in die­ser Be­we­gung ei­nen Pfad zur wah­ren Er­leuch­tung und ei­nem Le­ben im voll­stän­di­gen Ein­klang mit der Natur.