Se­xu­al­kopf­schmer­zen: Sind Kopf­schmer­zen beim Sex gefährlich?

Kopf­schmer­zen wäh­rend des Sex – ei­ne ge­sund­heit­li­che Gefahr?

Se­xu­al­kopf­schmer­zen sind häu­fig auf­tre­ten­de Be­schwer­den, die wäh­rend oder kurz nach des Ge­schlechts­ver­kehrs plötz­lich auf­tau­chen. Die Ur­sa­chen ba­sie­ren auf psy­chi­schen oder phy­si­schen Fak­to­ren und sind als Warn­si­gnal des Kör­pers zu wer­ten. Aus die­sem Grund ist es be­deut­sam, Kopf­schmer­zen beim Sex nicht zu igno­rie­ren und sich dar­über zu in­for­mie­ren, wie rich­tig zu han­deln ist.

Sym­pto­me des Sexualkopfschmerzes

Kopf­schmer­zen tre­ten lang­sam oder plötz­lich und je nach Art ex­plo­si­ons­ar­tig wäh­rend oder nach dem Ge­schlechts­akt auf und klin­gen in der Re­gel nach dem Akt schnell wie­der ab. Sie neh­men grund­sätz­lich ih­ren An­fang im Na­cken oder Hin­ter­kopf und zie­hen von dort in den Vorderkopf.

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Sie wer­den von leicht bis ex­trem hef­tig wahr­ge­nom­men, lö­sen ei­nen beid­sei­ti­gen Druck im Kopf aus und kön­nen von ei­nem Ste­chen im Stirn‑, Schlä­fen- oder Na­cken­be­reich be­glei­tet sein. In schwer­wie­gen­den Fäl­len be­kla­gen Be­trof­fe­ne zu­sätz­lich Seh­stö­run­gen, ei­ne Licht­über­emp­find­lich­keit so­wie Übel­keit und Erbrechen.

Präor­gas­ti­sche und Orgasmus-Kopfschmerzen

Un­ter­schie­den wird bei den Se­xu­al­kopf­schmer­zen zwi­schen präor­gas­ti­schen und Or­gas­mus-Kopf­schmer­zen. Der präor­gas­ti­sche Kopf­schmerz kommt wäh­rend des Lie­bes­spiels auf und stei­gert sich wäh­rend des Ver­laufs. Der Or­gas­mus-Kopf­schmerz zeigt sich aus­schließ­lich wäh­rend des Hö­he­punkts als ex­plo­si­ons­ar­ti­ges Schmerz­auf­kom­men, das ei­ne ex­tre­me Stär­ke und ei­nen häm­mern­den Druck er­rei­chen kann.

Zahl­rei­che Be­trof­fe­ne be­rich­ten beim präor­gas­ti­schen Kopf­schmerz über ein An­hal­ten der Kopf­schmer­zen von ei­ni­gen Mi­nu­ten. Beim Or­gas­mus-Kopf­schmerz sind die Sym­pto­me durch­aus noch nach Stun­den fühl­bar. Wäh­rend präor­gas­ti­sche Kopf­schmer­zen meist un­ge­fähr­lich sind, kann hin­ter ei­nem star­ken, po­chen­den, stun­den­lang an­hal­ten­den Or­gas­mus-Kopf­schmerz ei­ne ernst­zu­neh­men­de Er­kran­kung ste­cken, de­ren töd­li­cher Aus­gang durch Aus­blei­ben ei­ner schnel­len, me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung nicht aus­zu­schlie­ßen ist.

Ge­schlechts- und Altersstatistiken

Laut Sta­tis­ti­ken er­fährt ei­ner von 100 Men­schen im Lau­fe sei­nes Lie­bes­le­bens min­des­tens ein­mal Kopf­schmer­zen beim Sex. Män­ner sind drei- bis vier­mal häu­fi­ger als Frau­en be­trof­fen. Per­so­nen zwi­schen 25 und 50 Jah­ren zäh­len zu der Grup­pe, die am meis­ten Se­xu­al­kopf­schmer­zen erleben.

Zu­dem gibt es ge­sund­heit­li­che Fak­to­ren, die das Ri­si­ko von se­xu­el­len Kopf­schmer­zen an­stei­gen lässt. Da­zu zäh­len Er­kran­kun­gen, wie Mi­grä­ne, Blut­hoch­druck, ho­hes Stress­ni­veau so­wie Müdigkeit.

Ur­sa­chen für Kopf­schmer­zen beim Sex

Im Vor­der­grund des Se­xu­al­kopf­schmer­zes steht vor al­lem ein Blut­druck­an­stieg. Die psy­chi­sche Er­reg­bar­keit und die kör­per­li­che An­stren­gung sind die am meis­ten vor­lie­gen­den Ur­sa­chen da­für. Ver­sa­gens­ängs­te und Stress sind zwei wei­te­re mög­li­che Fak­to­ren für ei­nen ho­hen Blut­druck. Ein deut­li­cher Blut­druck­an­stieg ist oft­mals auch ein Hin­weis auf ei­ne Er­kran­kung, wie bei­spiels­wei­se ei­ne Herz­in­suf­fi­zi­enz, Ver­en­gung von Blut­ge­fä­ßen oder in­ne­re Blu­tun­gen, wie sie durch ein ge­platz­tes An­eu­rys­ma entstehen.

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Ei­ne wei­te­re Ur­sa­che sind zu star­ke Mus­kel­ver­span­nun­gen, wel­che die Durch­blu­tung zum Ge­hirn stö­ren. Es kommt zu ei­ner Art Un­ter­ver­sor­gung, wor­auf der Kör­per mit Se­xu­al­kopf­schmer­zen re­agiert. Das ist ver­gleich­bar mit ei­nem Auf­ent­halt in ei­nem sti­cki­gen Raum, in dem es an Sau­er­stoff man­gelt. So­bald fri­sche Luft in das Kör­per­sys­tem ge­langt, nimmt der Kopf­schmerz ab. So ist es beim mus­ku­lär-be­ding­ten Se­xu­al­kopf­schmerz auch: ent­span­nen sich die Mus­keln wie­der, läuft der Blut­fluss nor­mal und der Kopf­schmerz lässt nach. Ei­ne an­de­re Wir­kung kann eben­falls durch Mus­kel­ver­span­nun­gen ent­ste­hen und den so­ge­nann­ten Span­nungs­kopf­schmerz verursachen.

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Ei­ne bio­che­mi­sche Ur­sa­che ist beim Or­gas­mus-Kopf­schmerz oft­mals bei der Hor­mon­frei­set­zung zu fin­den. Hier­bei spie­len ins­be­son­de­re En­dor­phi­ne ei­ne Rol­le, wenn se­xu­el­le Sti­mu­lie­rung und Er­re­gung für ei­ne zu schnel­le Aus­schüt­tung sor­gen. In der Fol­ge fehlt das Hor­mon in aus­rei­chen­der Men­ge für die Schmerz­kon­trol­le. Kommt es zum Or­gas­mus, hat sich viel Blut in den Ge­schlechts­tei­len ge­sam­melt, we­ni­ger Blut wird zum Ge­hirn ge­pumpt und der Blut­druck steigt au­to­ma­tisch. Dem­zu­fol­ge sind die Grund­vor­aus­set­zun­gen für Kopf­schmer­zen ge­schaf­fen, die durch ei­ne kor­rek­te En­dor­phin-Aus­schüt­tung und da­durch be­ding­te Schmerz­kon­trol­le nor­ma­ler­wei­se nicht spür­bar sind.

Se­xu­al­kopf­schmer­zen sind ge­le­gent­lich auch An­zei­chen für schwer­wie­gen­de, be­hand­lungs­be­dürf­ti­ge Er­kran­kun­gen. Ne­ben Hirn­blu­tun­gen zäh­len auch ein be­vor­ste­hen­der oder aku­ter Herz­in­farkt so­wie Schlag­an­fall, ei­ne Hirn­throm­bo­se oder ei­ne Tu­mor­er­kran­kung als Aus­lö­ser. In die­sen Fäl­len zei­gen sich Se­xu­al­kopf­schmer­zen meist wäh­rend des Or­gas­mus oder kurz da­nach und hal­ten in der Re­gel deut­lich län­ger als nur ein paar Mi­nu­ten an.

Rich­tig handeln

Wer un­ter Kopf­schmer­zen beim Sex lei­det, kann durch das Ein­neh­men ei­ner pas­si­ven Rol­le ei­ne Lin­de­rung her­bei­füh­ren. Phy­si­sche und psy­chi­sche Ent­span­nungs­übun­gen vor dem Ge­schlechts­akt so­wie ein län­ge­res Vor­spiel sind eben­falls för­der­lich für das kopf­schmerz­freie Sex­er­leb­nis. Hel­fen die­se Tipps nicht aus­rei­chend gut, ist ein kurz­zei­ti­ger Ab­bruch der se­xu­el­len Ak­ti­vi­tät mit kur­zer Ent­span­nung an­ge­ra­ten. Da­durch sinkt der Blut­druck, der Kopf­schmerz lässt nach und nach ein paar Mi­nu­ten ist un­ge­hemmt wei­ter­zu­ma­chen. Auch vie­le Stel­lungs­wech­sel beu­gen Mus­kel­ver­span­nun­gen und folg­lich Se­xu­al­kopf­schmer­zen vor.

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Hal­ten die Kopf­schmer­zen beim Ge­schlechts­ver­kehr län­ger an und kom­men häu­fig be­zie­hungs­wei­se im­mer vor, ist der Arzt­be­such zu emp­feh­len. Vor al­lem beim erst­ma­li­gen, star­ken, lang­an­hal­ten­den Or­gas­mus-Kopf­schmerz ist un­ver­züg­lich me­di­zi­ni­sche Hil­fe an­ge­ra­ten und ge­ge­be­nen­falls so­gar der Not­ruf zu wäh­len, weil ei­ne le­bens­be­droh­li­che Si­tua­ti­on be­stehen kann.