Inhaltsverzeichnis
- Warum dein Wohnzimmer eigentlich ein Softcore-Set ist
- Und weil wir alle zu feige sind, es direkt auszusprechen, kommt hier die Liste, die das tut:
- 1. Der Massagestab, den du als Nackenkissen deklarierst
- 2. Die Kuscheldecke in „Soft Touch Anthrazit“
- 3. Der Yoga-Block mit Doppelleben
- 4. Die unschuldig dreinblickende Kerze in Vanille-Duft
- 5. Der Sessel mit „besonderer Ergonomie“
- 6. Die Flasche Olivenöl neben dem Herd
- 7. Der Spiegel über dem Bett – angeblich nur für Feng Shui
- 8. Die „Skulptur“ auf dem Regal
- 9. Das Duftspray mit Namen wie „Moos & Verlangen“
- 10. Die scheinbar harmlose Box mit „Ladekabeln“
- Bonus: Die Alexa, die alles gehört hat.
- Heimlich sexy wohnen – der moderne Lifestyle
- Und weil wir alle zu feige sind, es direkt auszusprechen, kommt hier die Liste, die das tut:
Warum dein Wohnzimmer eigentlich ein Softcore-Set ist
Sexy Einrichtungsgegenstände überall? Wir alle tun so, als hätten wir unser Zuhause nur für Gäste, Produktivität und gelegentliches Brotbacken eingerichtet. Aber irgendwo dazwischen – zwischen der Designlampe und dem Kissen mit Quasten – lauert das Unaussprechliche.
Das Erotische. Das Obszön-schön Angedeutete.
Und weil wir alle zu feige sind, es direkt auszusprechen, kommt hier die Liste, die das tut:
1. Der Massagestab, den du als Nackenkissen deklarierst
Du sagst: „Ich nutze den nur für Verspannungen!“
Dein Nacken: „Ach ja? Wieso dann unter der Matratze versteckt?“
Ob kabelgebunden, kabellos oder mit acht verschiedenen Aufsätzen – diese Geräte wandern selten nur an den Rücken. Und das wissen wir beide.

2. Die Kuscheldecke in „Soft Touch Anthrazit“
Die offiziell zur „gemütlichen Leseecke“ gehört – aber eher die Bühne für spontane Selbstliebe oder ein verspieltes Vorspiel ist.
Die Textur? Hautfreundlich.
Die Realität? Körperkontaktfreudig.
Die Waschmaschine? Überfordert.
3. Der Yoga-Block mit Doppelleben
Wahrscheinlich war’s mal ein guter Neujahrsvorsatz.
Doch inzwischen liegt er diskret in der Ecke, wird nie benutzt – es sei denn, man braucht spontan eine… Höhendifferenz für explorative Experimente.
Schneller umfunktioniert als man „herabschauender Hund“ sagen kann.

4. Die unschuldig dreinblickende Kerze in Vanille-Duft
Vanille. Natürlich.
Weich, süß, leicht betörend.
Aber wenn du sagst, die brennt nur wegen der Stimmung – und nicht wegen des perfekten Lichts für deinen erotischen Selfie-Winkel – dann lügst du.
Und sie weiß es.
5. Der Sessel mit „besonderer Ergonomie“
Du redest von Design.
Ich sehe: Tiefe Sitzfläche, stabile Lehnen, diskrete Griffhöhe.
Ob “Lounge Chair” oder “Wunschtraum mit Polsterung” – wir beide wissen, was darin wirklich passiert ist. Und warum du ihn immer wieder abwischst.
6. Die Flasche Olivenöl neben dem Herd
„Ich koche gerne mediterran“, sagst du.
„Ich bin Gleitgel mit Bio-Siegel“, sagt die Flasche.
Und plötzlich bekommt der Begriff „extra virgine“ eine ganz neue Bedeutung.
7. Der Spiegel über dem Bett – angeblich nur für Feng Shui
Wenn man dich fragt, ist es „Lichtlenkung“.
Wenn man mich fragt: Du willst dich sehen, wenn du kommst.
Und das ist okay. Aber tu nicht so, als hättest du ihn für die Raumtiefe aufgehängt.
8. Die „Skulptur“ auf dem Regal
Keramik, organische Form, fast schon poetisch.
Aber wenn sie zufällig genau wie ein Buttplug aussieht, dann ist das kein Zufall mehr.
Designer sagen „postmodern“.
Ich sage: post-koital.
9. Das Duftspray mit Namen wie „Moos & Verlangen“
Niemand kauft Raumspray mit dem Namen Verlangen, außer, wenn genau das im Raum liegt.
Und wenn dein Flakon aussieht wie ein High-End-Parfüm aus einem französischen Erotikfilm, dann hat das nichts mit „Geruchsneutralisierung“ zu tun.
Das ist Vorspiel in Aerosolform.
10. Die scheinbar harmlose Box mit „Ladekabeln“
Wir alle kennen sie: Diese kleine Schachtel im Nachttisch.
Darin angeblich Technik-Zubehör, vielleicht ein USB‑C für dein Handy.
Doch sobald du sie öffnest, findest du ein Dutzend vibrierender Objekte, deren „Bluetooth-Kompatibilität“ nur bedingt mit Laptops zu tun hat.
Bonus: Die Alexa, die alles gehört hat.
Du sagst: „Sie spielt Musik.“
Sie denkt: „Ich weiß, was du letzten Samstag getan hast.“
Und wenn sie beim nächsten Mal von selbst „Wicked Game“ von Chris Isaak abspielt, weißt du: Sie ist erregt. Und du solltest besser den Verlauf löschen.
Heimlich sexy wohnen – der moderne Lifestyle
Was du als Stil bezeichnest, nennt dein Besuch vielleicht „fetischisiertes Wohnen“.
Aber das Schöne an erotischer Satire ist: Sie deckt nicht bloß auf, sondern zelebriert das Verspielte im Alltäglichen.
Denn wer braucht schon einen „Red Room of Pain“, wenn das Wohnzimmer schon alles bietet – mit Ambient-Licht, ergonomischem Design und einer Vase, die sehr verdächtig aussieht?
Also sei ehrlich.
Du wohnst nicht.
Du inszenierst.
Und das ist absolut okay – solange du deine Eltern nicht an den „Kerzenständer“ lässt.