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Es wimmelt in Bayern regelrecht vor Penisstatuen
Bayern ist bekannt für seine malerischen Landschaften, deftige Küche und gelebte Traditionen. Doch in den letzten Jahren hat sich ein ganz eigenes Phänomen etabliert, das bundesweit für Aufsehen sorgt: Überall im Freistaat tauchen plötzlich Penisstatuen auf – mal groß, mal klein, meist aus Holz, und fast immer mit einem Augenzwinkern.
Was steckt hinter diesem kuriosen Trend? Wer sind die Macher? Und warum sorgen die Penisstatuen im Allgäu und rund um den Bodensee für so viel Gesprächsstoff? Wir gehen dem Phänomen auf den Grund.
Der Ursprung: Der legendäre Grünten-Penis
Alles begann mit einer Skulptur, die mittlerweile Kultstatus genießt: Dem Holzpenis auf dem Grünten, einem 1.738 Meter hohen Berg im Oberallgäu. Die über zwei Meter hohe Phallus-Skulptur tauchte erstmals 2017 wie aus dem Nichts auf und wurde rasch zum lokalen Wahrzeichen. Wanderer, Touristen und Einheimische pilgerten zum „Gipfelzipfel“, machten Selfies, dichteten Lieder und diskutierten über Sinn und Unsinn des hölzernen Kunstwerks.
Doch die Geschichte des Grünten-Penis ist von Dramen und Mysterien geprägt. Immer wieder wurde die Skulptur umgeworfen – angeblich, weil Kühe sich zu gerne daran rieben. Schließlich wurde sie 2020 von Unbekannten brutal abgesägt. Übrig blieb nur ein Stumpf, und die Empörung in der Region war groß. Doch der Kult war nicht zu stoppen: Schon bald tauchte ein neuer, noch größerer Holzpenis auf dem Gipfel auf – diesmal mit mehreren Balken abgestützt und noch prominenter platziert36.
Der Trend erfasst das ganze Allgäu
Was als einmaliger Streich begann, entwickelte sich schnell zum Trend. Immer wieder wurden in den folgenden Jahren neue Penisstatuen im Allgäu und der Bodenseeregion entdeckt: auf Kreisverkehren, an Wanderwegen, sogar mitten in kleinen Ortschaften. Die Skulpturen sind meist aus grob bearbeitetem Holz, zwischen einem halben und zwei Metern hoch, und tauchen oft über Nacht auf – nur um nach wenigen Tagen wieder zu verschwinden.

Die Initiatoren bleiben meist anonym. Mal sind es offenbar junge Männer, die sich einen Spaß erlauben, mal Künstler, die mit ihren Werken provozieren oder zum Nachdenken anregen wollen. Die Polizei tappt oft im Dunkeln. Nur selten gibt es ein Geständnis, wie im Fall von vier Jungs aus Stöttwang, die einen Kreisverkehr mit einem kleinen Holzpenis „verschönerten“ – inspiriert von Instagram und dem Wunsch, Teil des Trends zu sein17.
Penisstatuen als Kunst und Statement
Was auf den ersten Blick wie pubertärer Klamauk wirkt, hat längst eine eigene Dynamik entwickelt. Die Penisstatuen sind mehr als nur Scherzartikel: Sie sind Kunst im öffentlichen Raum, gesellschaftliches Statement und Ausdruck von Freiheit. Sie provozieren, polarisieren und regen zum Schmunzeln an. Die einen sehen darin einen harmlosen Spaß, die anderen eine Grenzüberschreitung.
Besonders spannend: Immer wieder werden die Skulpturen auch für wohltätige Zwecke genutzt. So wurde der berühmte Holzpenis von Ismaning, der in einer spektakulären Nacht-und-Nebel-Aktion von acht maskierten Männern vor der Zentrale eines Radiosenders aufgestellt wurde, später für einen guten Zweck an eine Kinderwunschklinik versteigert.
Medienrummel und Promi-Meinungen
Längst ist das Phänomen Penisstatuen in Bayern ein Medienthema. Zeitungen, Radiosender und Podcasts berichten regelmäßig über neue Funde, mysteriöse Nächte und die Reaktionen der Bevölkerung. Sogar Prominente wie Micky Beisenherz und Yasmine M‘Barek diskutieren in ihren News-Podcasts über die „Penislastigkeit“ des Allgäus – mal amüsiert, mal ratlos, aber immer mit einem Augenzwinkern.
„Es wimmelt in Bayern regelrecht vor Penisstatuen“, so Beisenherz. Die Frage, warum gerade im Süden Deutschlands so viele Phallusskulpturen auftauchen, bleibt bis heute unbeantwortet. Ist es der Reiz des Verbotenen? Die Lust am Tabubruch? Oder einfach nur der Spaß an der Provokation?
Penisstatuen und die Reaktionen der Bevölkerung
Die Reaktionen auf die Penisstatuen sind so vielfältig wie die Skulpturen selbst. Während viele Menschen die Aktionen mit Humor nehmen und sich über die originellen Kunstwerke freuen, gibt es auch Kritik und Unverständnis. Besonders dann, wenn die Statuen als Verkehrsgefährdung eingestuft und schnell wieder entfernt werden müssen – wie zuletzt in Schwabmünchen oder auf diversen Kreisverkehren.
Doch der Kult lebt weiter. Kaum ist eine Statue verschwunden, taucht irgendwo eine neue auf. Die sozialen Netzwerke sind voll von Fotos, Memes und Diskussionen rund um die hölzernen Phallussymbole. Für viele sind sie längst Teil der regionalen Identität – eine Art moderner Maibaum, der mit Traditionen spielt und sie humorvoll bricht.
Penisstatuen als SEO-Phänomen
Auch im Internet sind Penisstatuen längst ein Hit. Das Keyword „Penisstatuen“ sorgt für hohe Klickzahlen, virale Posts und jede Menge Aufmerksamkeit. Suchmaschinen lieben die kuriosen Geschichten, und lokale Tourismusverbände nutzen den Hype geschickt für ihre Zwecke. Wer nach „Penisstatuen Allgäu“ oder „Holzpenis Bayern“ sucht, findet unzählige Berichte, Bilder und Videos – von der ersten Skulptur auf dem Grünten bis zu den neuesten Aktionen in Ismaning oder Oberstaufen.
Penisstatuen sind gekommen, um zu bleiben
Ob als Kunst, Klamauk oder Kultobjekt – Penisstatuen sind aus Bayern nicht mehr wegzudenken. Sie stehen für Humor, Kreativität und eine Portion Anarchie im oft so traditionsbewussten Süden Deutschlands. Sie bringen Menschen zum Lachen, regen zum Nachdenken an und sorgen für Gesprächsstoff – weit über die Grenzen des Allgäus hinaus.
Und wer weiß: Vielleicht wird die nächste Penisstatue schon morgen irgendwo im Freistaat aufgestellt. Denn eines ist sicher: Der Trend ist längst mehr als nur ein Gag – Penisstatuen sind ein echtes Stück bayerischer Popkultur.