Der Begriff Cosplay leitet sich von den englischen Wörtern Costume (Kostüm) und Play (Spiel) ab. Ursprünglich stammt der Ausdruck aus Japan, von wo aus sich die Manga- und Anime-Kultur in den 1990er-Jahre weltweit verbreitete. Der Sinn dieses Spiels besteht darin, durch Verkleidung und Verhalten eine Figur aus der Popkultur so originalgetreu wie möglich darzustellen.
Worum geht es beim Cosplay?
Mit Kostümen, Masken und Accessoires verwandeln sich die Teilnehmer in einen “Charakter”. Dabei kann es sich um einen Superhelden oder einen Bösewicht handeln. Auch das Verhalten wird dem Vorbild angeglichen. Die Figuren in Cosplays stammen aus Comics und Videospielen. Mangas, Animes, Fernsehserien, Romane oder Filme können ebenso Vorbilder liefern. Zudem gibt es freie Interpretationen dieses Rollenspiels, bei dem sich einzelne Charaktere vermischen oder das soziale Geschlecht gewechselt wird.
Privates Vergnügen, sexuelle Praktiken des BDSM und Wettbewerbe auf Cosplay Conventions bilden den Rahmen für die Aktiven. Der Bezug zu Japan ist in den meisten Anhängern tief verwurzelt. Diese Haltung drückt sich auch durch die Nähe zu japanischen Visual-Kei Musikern und deren optische Auffälligkeiten aus. Die sogenannte Lolita-Mode findet unter Cosplayern ebenfalls viele Fans.
Handelt es sich beim Cosplay um einen Fetisch?
Die Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden. Der entscheidende Faktor ist, wie sich die verkleidete Person in ihrer Kostümierung fühlt. Für manche ist es nur ein Spaß, andere drücken ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe damit aus. Auf BDSM-Events treffen sich eher Menschen, die Cosplay als Fetisch leben. Folglich besitzt nicht jede Person in Verkleidung einen Fetisch. Es kann in Japan als Synonym für erotische Rollenspiele benutzt werden. Bordelle, die Rollenspiele anbieten, werden ebenfalls so genannt.
Cosplayer sind in Japan sehr populär. Viele davon präsentieren ihre Kostüme auf speziell designten Websites. Ein TV-Sender veranstaltet jährlich einen “World Cosplay Summit”. Das ist ein Wettbewerb mit Cosplayern aus aller Welt. Außerdem gibt es seit 2000 immer mehr Cosplay-Restaurants in Japan. In Maid Cafés wird männliche Kundschaft von Girls bedient, die als Dienstmädchen oder Krankenschwestern kostümiert sind. Das Gegenstück sind Butler Cafés oder Host Clubs, in denen als Butler verkleidete Kellner weibliche Gäste bedienen.
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