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Präservativ richtig verwenden
Sex in der Badewanne – Sex im Meer – den Morgen mit Sex unter der Dusche starten – was gibt es Schöneres? Das ist nicht nur dem Sex mit vertrauten Personen und festen Partnern vorbehalten, sondern vor allem im Urlaub sind spontane Sexbekanntschaften keine Seltenheit. Aber wie sieht es dann mit der Verhütung und einem Kondom unter Wasser aus? Jedermann sollte die Antwort wissen, bevor die Situation eintritt.
Kondome zählen zu den sichersten Verhütungsmitteln, die nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen, sondern auch vor der Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es bis heute zwar nicht durch "Hilfsmitteln", aber "Lümmeltüten" verfügen über eine hohe Sicherheit, wenn sie richtig angewendet werden. Das beginnt mit dem Auspacken, geht weiter über das Überziehen und letztendlich bis zum optimalen Sitz.
Sicherheit vom Kondom unter Wasser
Das Auspacken über Wasser stellt die geringste Schwierigkeit dar; ein Kondom aber unter Wasser überzustülpen erweist sich als große Herausforderung. Unter Wasser ist schier unmöglich, es über dem Penis auszurollen, ohne das Wasser hineinläuft. Damit ist der feste Sitz auf dem Glied nicht mehr gewährleistet. Dafür sorgen neben der Flüssigkeit auch eventuelle Wasser-/Luftblasen. Diese verhindern zudem das uneingeschränkte Gefühl beim Geschlechtsverkehr und lassen das Präservativ schneller wieder abrutschen. Des Weiteren steigt mit ihnen das Risiko eines Platzens des Kondoms.
Kondom vorher überstülpen
Es besteht auch die Möglichkeit, zumindest theoretisch, das Kondom über Wasser über den einigermaßen trockenen Penis zu rollen. Befindet man sich im Meer oder See, ist die Wassertemperatur niedriger als die Körpertemperatur und sinkt weiter, je tiefer der Penis im Wasser ist.

Das kann zu einem Rückgang der Erektion führen, das Verhüterli herumschlabbern und letztendlich durch Gegendruck bei Wasserbewegungen vom Penis abrutschen. Davon abgesehen können Bakterien sowie kleinste Wassertierchen durch das nicht festsitzende Kondom hineingelangen, die im schlimmsten Fall ernsthafte gesundheitliche Probleme schaffen.
Pariser generell unter Wasser
Ob in der Badewanne, der Dusche, dem Pool oder in Gewässern, kommt ein Gummi unter Wasser, löst sich die dünne Gleitmittelschicht auf der Oberfläche. Das bedeutet, ein Eindringen kann unangenehm bis schmerzhaft für die Partnerin sein. Im Salzwasser gelangt womöglich Salz in die Vagina, wodurch es zu einem Brennen der Schleimhäute kommen kann. Zusätzlich greift Salz das Material an und begünstigt ein Reißen oder es frisst Löcher hinein.
Im Pool ist Chlor der Gegenspieler von Kondomen. Hier verhält es sich ähnlich wie bei Salzwasser. Es wirkt sich auf die Materialfestigkeit aus und provoziert Beschädigungen, die nicht immer zu bemerken oder erkennbar sind.
In der Badewanne und bei Sex unter der Dusche gibt das Einschäumen oder Einreiben mit Duschgels und Badeölen einen besonders erotischen Kick. Manch einer benutzt diese auch als Gleitmittel auf dem Londoner. Sie können ebenfalls Materialschädigungen verursachen, wie Salz und Chlor. Darüber hinaus sind sie nicht für die innere Anwendung entwickelt, sprich: für die Schleimhäute in der Vagina. Reizungen und Entzündungen sind nur zwei Beispiele für mögliche Folgen, wenn sie in die Vagina durch ein Kondom gelangen. Nicht zu vergessen ist in Badewannen und Duschen, das Unfallrisiko. Dort ist es an zahlreichen stellen sehr glatt und manch ein Sexunfall hat hier bereits den Anruf der Notfallnummer für medizinische Hilfe erfordert.
Wasserfester Präser für unter Wasser
Über wasserfeste Kondome ist vielfach auf Präservativverpackungen zu lesen oder in Kondomwerbung zu sehen. Das verhält sich allerdings ähnlich wie beispielsweise bei wasserdichten Uhren. Der reine Hinweis heißt nicht, dass eine wasserdichte Uhr automatisch für unter Wasser geeignet ist. Der Unterschied ist aber, dass es Uhren für Unterwasser gibt, aber keine sicher verwendbaren, wasserfesten Kondome. Sie sind maximal für unter der Dusche mit sogenanntem Spritzwasser tauglich.
Hersteller geben dazu keinerlei Auskunft, ob sie bedenkenlos unter Wasser sicher sind. Aufgrund der zuvor genannten Faktoren müssten sie aber zum Materialschutz über andere Bestandteile verfügen, wie beispielsweise wasserunlösliche Gleitmittelfilme auf der Kondomoberfläche. Darüber ist auf bei Kondombeschreibungen aber nichts zu entdecken.
Kondom unter Wasser, ja oder nein?
Ein klares Nein. Die Sicherheit eines Kondoms unter Wasser ist nicht zuverlässig. Es birgt zu viele Risiken nicht nur in puncto Verhütung, sondern auch gesundheitlich für Anwender und Partnerinnen. Deshalb ist es empfehlenswert, auf andere Verhütungsmittel wie Antibabypille zurückzugreifen oder auf Sex unter Wasser zu verzichten.