Wir erinnern uns: So war Sexy Cora († 2011)

Von Julia Moreno
Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten
Wir erinnern uns: So war Sexy Cora († 2011)
Wir erinnern uns: So war Sexy Cora († 2011)

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Umsatzbringer Cora: 2,7 Millionen Euro binnen zwei Jahren

Sexy Cora, die mit bürgerlichem Namen nach ihrer Heirat Carolin Wosnitza hieß, gehörte zu den bekanntesten Pornodarstellerinnen Deutschlands. Sexy Cora war nicht nur in Pornovideos zu sehen, sondern trat auch in anderen Filmen und bei Big Brother auf. Dieser Artikel handelt von ihrer Karriere in Film und Fernsehen und von ihrem tragischen Tod im Januar 2011.


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Wir erinnern uns: So war Sexy Cora († 2011)Ihr Partner machte Sexy Cora mit dem Business bekannt

Sexy Cora kam vor dem Fall der Berliner Mauer am 2. Mai 1987 in Ost-Berlin zur Welt. Ihre Karriere begann als Prostituierte. Irgendwann wollte ein Freier ein Video von ihr aufnehmen. Ihr Mann Tim hatte eine bessere Idee: Er nahm ein Video von ihr beim Striptease auf und stellte es in einem Erotik-Portal online. Nach sechs Wochen hatten sie damit 130 Euro eingenommen. Ihr erstes selbstverdientes Geld in der Pornobranche. Sexy Cora begann nun mit dem Drehen von Pornofilmen. Manchmal war sie allein zu sehen, oft auch mit ihrem Mann zusammen.

Später konnten sich Männer gegen Bezahlung für einen Dreh mit der Pornoschönheit bewerben. Allerdings mussten sie ihr die Rechte an dem fertigen Film abtreten. Dies erwies sich bald als sehr lukratives Geschäft.

Bisher veröffentlichte Sexy Cora ihre Videos auf Erotikportalen. Das hatte den Nachteil, dass Sexy Cora einen Teil der Einnahmen an die Internetseite abtreten musste. Deshalb lud sie ihre Videos auf einem eigenen Portal hoch. Bald stellte sie nicht nur Filme online, sondern versendete auch CDs mit ihren Filmen.

Bekannt wurde Sexy Cora auch durch spektakuläre Filmaufnahmen. Einmal drehte sie in einem Naturschutzgebiet. Daran waren nicht weniger als zwölf Männer beteiligt. Nicht eingerechnet die Polizisten. Diese Aufnahmen führten nämlich zu einem Polizeieinsatz. Im Hamburger Vergnügungsviertel St. Pauli wollte sie den Weltrekord im Oralverkehr aufstellen.

Ihre Internetseite war in der Zwischenzeit zum Marktführer aufgestiegen. Von 130 Euro in sechs Wochen stieg ihr Umsatz auf kolportierte 2,7 Millionen Euro in den Jahren 2009 und 2010.

Sexy Cora bei Big Brother

Wer so bekannt ist, muss irgendwann auch bei Big Brother mitspielen. Anfang 2010 schließlich war es soweit und Sex Cora tauchte in der 10. Staffel auf. Sie zog am 11. Januar ein. Obwohl verheiratet, begann sie sofort heftig zu flirten. Da die ganze Nation das miterleben durfte, blieb es auch ihrem Mann nicht verborgen. Diesem gefiel das gar nicht und er wollte, dass Cora aus dem Haus wieder auszog. RTL wollte natürlich den quotenstarken Star nicht gehen lassen.

Erst nachdem ihr Mann einen Rechtsanwalt einschaltete, der wegen Freiheitsberaubung und Nötigung klagen sollte, verließ Sexy Cora das Haus. Die Aussprache mit ihrem Ehepartner dauerte aber nur zwei Tage, denn schon bald kehrte sie in das Big Brother Haus zurück. Vorangegangen war ein Publikums-Voting, dem sich der Pornostar nicht entziehen konnte. Am 9. März verließ Sex Cora endgültig die Fernsehshow und widmete sich ihren anderen Projekten.

Sexy Cora als Sängerin und Schauspielerin

Sexy Cora trat nicht nur in Pornofilmen auf, sondern war in einem Video des Rappers D-Bo zu sehen. Einfach nur bei der Performance anderer Sänger dabei zu sein war ihr bald nicht mehr genug. Ihre erste Single veröffentlichte Sexy Cora im Februar 2010. Für die Single “My Love” erntete die Schönheit eher verhaltenes Kritikerlob, aber ihre Fans liebten den Song. Zunächst war er im Internet verfügbar und kurze Zeit später gab es ihn auch im Handel. Bei der Veröffentlichung sagte sie, dass die Musik ihr eigentliches Ziel sei. Damit könne sie ihren Fans etwas von der Liebe, die sie empfangen habe, zurückgeben.
Nach der Veröffentlichung des Songs trat Sexy Cora immer wieder als Sängerin auf der Ferieninsel Mallorca auf. Vor allem im Lokal “Oberbayern” und im “Bierkönig” konnten sie die Urlauber bewundern.

Abseits von ihren Pornofilmen war Sexy Cora auch in ernsthaften Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Im Spielfilm “Gegengerade” trat sie in einer Nebenrolle als Prostituierte auf. In der Folge “Der Tote an der Elbe” aus der Serie “Einsatz in Hamburg” spielte sie sich selbst. Im Film hatte sie direkt gegenüber einem Tatort ein Pornostudio. Der ermittelnde Kommissar konnte sich aufgrund der Reize von Cora kaum auf seinen Fall konzentrieren.

Sexy Cora und die Schönheit

Ihr Körper war ihr größtes Kapital. Mit ihm verdiente sie seit der Volljährigkeit ihr Geld. Verständlich, dass man diesen Körper hegt und pflegt und möglichst lange attraktiv sein will. Sexy Cora war eher klein und zierlich. Sie war nur 1,57 Meter groß und wog 47 Kilogramm. Viele Männer stehen auf große Brüste, doch wer eher ein Leichtgewicht ist, hat in dieser Beziehung manchmal nicht viel zu bieten. Sexy Cora hatte ihre erste Brustvergrößerung schon mit 18 Jahren. Später legte sie sich immer wieder unters Messer.

Bis zum Januar 2011 hatte sie vier Brustvergrößerungen in einer polnischen Klinik machen lassen. Im Januar 2011 stand die fünfte an. Diesmal war der Klinik das Risiko zu groß. Für Sexy Cora war ihr Körper wichtiger als ihre Gesundheit. Sie suchte nach einer neuen Klinik und fand diese in Hamburg. Eine fatale Entscheidung.

Was bei der fünften Operation geschah

Nach mehreren Brustvergrößerungen hatte Sexy Cora Körbchengröße 70 F. Sie wollte gerne 70 G. Während der Operation bekam Cora zu wenig Sauerstoff. Normalerweise wird jeder Patient während eines chirurgischen Eingriffs intensiv überwacht. Das wurde bei Cora auf eklatante Weise vernachlässigt. So hatte laut einem Gerichtsurteil zwei Jahre später die Narkoseärztin den Alarm ausgeschaltet. Dieser hätte eine fehlende Sauerstoffversorgung angezeigt. Cora bekam zu wenig Sauerstoff, was ihr Gehirn schädigte. Sie wurde sofort in ein anderes Krankenhaus verlegt und dort auf der Intensivstation betreut. Die Bemühungen der Ärzte waren umsonst. Sexy Cora verstarb neun Tage später.

An dem tragischen Tod der 23jährigen Frau nahm nicht nur die Boulevardpresse Anteil. Die Süddeutsche Zeitung, der Spiegel, der Stern und Focus berichteten in teilweise umfangreichen Artikeln über das Leben und den Tod von Sexy Cora.

Der Tod von Cora kam noch mehrmals vor Gericht zur Sprache. Angeklagt waren der Chirurg und die Narkoseärztin. Dem Chirurgen konnten die Richter keine Fehlbehandlung nachweisen. Allerdings sind nach der Überzeugung des Gerichts bei der Narkose entscheidende Fehler gemacht worden. Die Anästhesistin wurde zu einer Bewährungsstrafe von 14 Monaten verurteilt.

Dem Witwer Tim Wosnitza sprach das Landgericht von 2013 bis 2022 eine monatliche Entschädigungszahlung bis zu 5.733 Euro zu. Tim Wosnitza wollte eigentlich Unterhalt bis zum Alter von 60 Jahren haben. Das Gericht war allerdings der Meinung, dass Sexy Cora nur bis zu ihrem 35. Lebensjahr als Pornodarstellerin tätig gewesen wäre. Auf die genannte Entschädigung werden Einkünfte des Ehemanns angerechnet.

Was bleibt von Sexy Cora?

Das Leben und der Tod von Sexy Cora hat viele Menschen bewegt. Es ist dabei nicht nur ihr jugendliches Alter, sondern auch die Umstände ihres Todes. Viele Menschen fragen sich, ob es nötig ist, sich für die Schönheit mehrmals unter das Messer zu legen. Keiner dieser Eingriffe war medizinisch notwendig. Viele Menschen empfanden Sexy Cora auch vor der Operation als schön. Jeder chirurgische Eingriff birgt ein Risiko. Selbst harmlose Operationen können in einem Desaster enden. Ohne diese verhängnisvolle fünfte Operation könnte Sexy Cora weiter ihre Filme drehen und Männer wie Frauen mit ihrem Körper erfreuen.

Was bleibt, sind die Erinnerung und unzählige Videos auf YouTube und anderen Portalen. Wer sich den makellosen Körper anschaut, sollte vielleicht kurz innehalten und über sein eigenes Verhältnis zu seinem Körper nachdenken. Niemand ist perfekt und einen kleinen Schönheitsmakel hat fast jeder. Das ist es jedoch nicht, was einen Menschen ausmacht. Die Welt des Internets ist zu einem großen Teil eine Welt der Bilder. Das verführt aber zu Oberflächlichkeit. Sexy Cora sollte uns daran erinnern, dass Schönheit auch in einem strahlenden Lächeln liegen kann oder in einem guten Gespräch. Dann sind Äußerlichkeiten nicht mehr wichtig.

Wir erinnern uns: So war Sexy Cora († 2011)

Nun sind es jetzt bereits dreizehn Jahre ohne dich. Ruhe in Frieden, Cora. 


Schon früh hat sich abgezeichnet, wie hübsch Sexy Cora war. Im Alter von fünfzehn Jahren erhielt sie den Titel “Miss Arschgeweih”, der ihr in einer Disco verliehen wurde. Sie machte den Realschulabschluss und begann eine Ausbildung. Sie wollte Krankenschwester werden. Da sie an der Hüfte eine Fehlstellung hatte, brach sie diese ab. Anschließend zog sie mit ihrem späteren Mann 2005 nach Hamburg.

Sexy Cora – wie sie zum Sexbusiness kam

Eigentlich war es ein Freier, der Sexy Cora den Impuls gab, sich erotisch vor der Kamera zu zeigen. Sie arbeitete vorher als Prostituierte. Besagter Kunde wollte nämlich einen Film mit ihr drehen. Das war damals der Startschuss für ihre großartige Karriere. Wie bekannt, nahm diese jedoch ein jähes Ende. Ihr Mann trat schon im Mai 2011 selbst als Sexdarsteller auf. Das hatte einen Grund, denn er wollte sich nicht nachsagen lassen, auf Kosten der toten Sexy Cora zu leben. Dieser Job war ihm nicht neu, da er ja bereits in den Filmen von Sexy Cora mitgewirkt hatte.

Was nach ihrem Tod weiter geschah

Einen Monat nach ihrem Tod gab es im Juni Ergebnisse zu den untersuchten Gewebeproben. Weder Wachstumshormone, noch Medikamente oder Drogen hatte Sexy Cora als sie verstarb im Blut. Das Gutachten zur Untersuchung erstellte ein Anästhesist, der von der Staatsanwaltschaft Hamburg damit beauftragt wurde. Es wurde deshalb in Auftrag gegeben, weil die für den Tod von Sexy Cora verantwortlichen Ärzte vermuteten, dass illegale Substanzen ihren Herzstillstand verursachten.

Nur drei Monate nach ihrem Tod gab es Ärger um das Erbe der Pornodarstellerin. Die Schwester der Toten hinterließ bei Facebook eine öffentliche Nachricht an ihren Schwager. Sie deutete an, er habe Druck auf sie ausgeübt. Sie hätte ihre Eltern überreden sollen, ihm das Erbe von Sexy Cora zu überlassen. Der Grund dafür sei seine finanziell sehr schlechte Situation gewesen. Weiterhin schrieb die Schwester, dass ihre Eltern sich nur in Stille von ihrer Tochter verabschieden wollten.

Er, Tim Wosnitza, soll aber so lange gedrängt haben, bis die Eltern ihm das Erbe überschrieben haben. Er stritt daraufhin alle Vorwürfe ab, er hätte die Situation ausgenutzt. Weiterhin sagte er sinngemäß, dass die Eltern von Sexy Cora ein großes Stück vom Kuchen erhalten haben. Am ersten Todestag der schönen Verstorbenen pilgerten zahlreiche Fans zu ihrem Grab und hinterließen dort Kränze und Blumen.

Was geschah mit der für den Tod verantwortlichen Anästhesistin?

Im Februar 2013 fiel das Urteil gegen die Ärztin wegen fahrlässiger Tötung. Sie war nicht in der Lage, Schadenersatz an den Witwer von Sexy Cora zu zahlen. Sie hatte Falschangaben gemacht, als sie ihre Haftpflichtversicherung abschloss. Es bestand kein Deckungsschutz. So erhielt Tim Wosnitza kein Geld. Die intensivmedizinische Behandlung von Sexy Cora in Höhe von 34.000 Euro musste er außerdem zahlen. Eine Erstattung für die Kosten der Brustvergrößerung seiner Frau habe er nicht erhalten.

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