So war’s: Nachbericht Sexy Soccer 2014

Von Mario Meyer
Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten
So war’s: Nachbericht Sexy Soccer 2014
So war's: Nachbericht Sexy Soccer 2014
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Den Schreihals will ich für ein Interview – Eronite beim Sexy Soccer 2014

„Wenn meine Freunde Spaß haben wollen, fahren sie zur Fusion oder zum Melt Festival. Kann ich verstehen. Angeleuchtete Industrieanlagen, Riesenpilze und Techno-Musik haben irgendwie etwas Beeindruckendes, selbst ganz ohne nackte Haut. Aber oberkörperfreier sexy Frauenfußball…?“ So schreibe ich im Vorfeld im Hinblick auf meinen ersten Besuch beim Visit-X-Event Sexy Soccer. Wer noch nicht Bescheid weiß: Zwei mal „symbolische elf“ sexy Frauen, obenrum nackt plus Körperfarbe als Trikot, untenrum Merch von Visit-X, spielen auf einer Sandfläche Fußball. Drumherum: Vier mal elf Pressevertreter, acht mal elf chauvinistische Pornographen und Erotikspam-Webmaster und einmal elf perverse Internetsuchties. Bis auf die elf „User“ haben alle – und ich meine wirklich: alle – Leute wahlweise einen Presse- oder einen VIP-Pass, so daß sie auf die gar-nicht-so-VIP-Etage können. Und mittendrin: Sexy Foxy Ginger, mein Personal Assistant Fabian und ich, Rafael Santeria. Zu diesem Zeitpunkt ist keiner von uns überzeugt von dem, was wir sehen, auch wenn der Aufbau der Veranstaltung viel Arbeit und Kapital verrät.


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Die Location

Austragungsort der pornographischen Partie Deutschland vs. Ghana ist das „BeachMitte“ nahe dem Berliner Nordbahnhof. Auf dem Gelände befinden sich mehrere Volleyball-Plätze und ein zweistöckiger Eventplace mit Bar, besagter VIP-Etage einschließlich Büffet, zig Flatscreens et al und ein großer Balkon als Raucher-Area. Überall – überall! – hängen Accessoires und Werbung des Veranstalters Visit-X. Zwischendrin wuseln halbnackte sexy Promotion-Girls verschiedener „Cash“-Anbieter und verteilen „Blowjobs“, schwarze Plastikflaschen mit Vanillelikör. Auch die Mitarbeiter vom Berliner „Security Team“ und das Gastro-Team vom Haus sorgen für eine entspannte Atmosphäre. Aber beim ersten Durchgehen ist es dennoch etwas trist. Nur langsam füllt sich das Außengelände und auch überwiegend „nur“ mit den Leuten, die quasi aus Pflichterfüllung hier sind: Teilnehmer, ein bisschen Szene-Prominenz und vor allem Presse.



Die Presse

Für kaum jemanden scheint das Ganze hier so mitreißend zu sein wie für die dutzenden Fotografen und Kamerateams am Platz. Jeder versucht krampfhaft, ein paar sexy Bilder zu ergattern – von der deutschen „Trainerin“ Micaela Schäfer oder Alt-Playboy Rolf Eden vornehmlich und natürlich von den Titten der angemalten sexy Webcamgirls. Zwischenzeitlich wirkt es etwas irre, wenn die Journalisten in fetten Pulks jede Sicht für die paar anwesenden Zuschauer nehmen.



Die Zuschauer

Während des Spiels brüllt ein junger Mann unbeirrt von den Reaktionen seiner Mitmenschen Durchhalteparolen und „Schland“-Gesänge über den Platz. Ansonsten ist die Stimmung eher verhalten. Moderator Conny Dachs hatte mich im Vorhinein beiseite genommen und ein paar sehr bedachte und ernste Worte zur Veranstaltung mit mir gesprochen. Jetzt ist er voll und ganz im Modus des Entertainers und befeuert das Spiel mit anzüglichen Späßchen. Meine Augen verengen sich zu Schlitzen: „Das ist das Deprimierendste, was ich je gesehen habe…“, munkele ich der sexy Foxy und dem Fabian zu, „aber den Schreihals da drüben – den will ich für ein Interview haben.“

SexySoccer 2014: Rafael Santerias Interview mit Porno-Hooligan für Eronite (21.06.2014)

Beim diesjährigen SexySoccer des Webcam-Anbieters Visit-X sind Rafael Santeria und sein Team für die Eronite Movie Productions als Presse unterwegs. Ihr erstes Opfer: Der „aktivste Fan“ der Partie.



Visit-X

Meine ehrliche Hochachtung: Von Seiten der Veranstalter ist das Ganze hier wirklich beeindruckend. Ich habe mal eine Zeit lang in einer Werbeagentur gejobbt – Marketingmittel dieses Umfangs erfordern viel Organisation. Es gibt einen Stand mit Shirts, Regenschirmen und anderem Pipapo. An anderer Stelle steht ein funktionstüchtiger Fotoautomat, der Freiwillige in einem rot-weißen Ambiente auf Glanzpapier bannt. Ich schnappe mir Pressevertreter Markus Pintaske von der camPoint AG, der Seligenstädter Manufaktur hinter Visit-X. Er erklärt mir im Interview und im anschließenden Gespräch, was man mit dem Event vor hat: Win/win-Situation für die sexy Darstellerinnen, VX, die Webmaster und Partner. Ich komme hinterher und beginne, den Trubel auf übergeordneter Ebene zu begreifen. Die Inszenierung ist gewaltig. Die Presseresonanz ebenfalls. Visit-X positioniert sich durch das SexySoccer nach innen als handlungsfähiger Geschäftspartner – und nach außen als ungeschlagene Spitze des deutschen Webcam-Business. Bei späterer Gelegenheit werde ich noch ausführlicher mit den weiteren wichtigsten Öffentlichkeitsvertretern der Veranstaltung unterhalten: Z. B. mit „Anna und Lea von Visit-X“ – das ist ein feststehender Begriff, wie mir scheint und vor Ort erfasse ich auch, warum: Die beiden Mädels sind rhetorisch fitte, geschäftsgewandte und unverschämt sympathische Persönlichkeiten. Am Ende des Tages sind die Visitenkarten getauscht.

SexySoccer 2014: Rafael Santeria (Eronite) im Gespräch mit Markus von Visit-X

SexySoccer 2014: Pressesprecher Markus von Visit-X erläutert Rafael Santeria von den Eronite Movie Productions die Hintergründe der „Porno-Weltmeisterschaft“ SexySoccer.

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Jetzt wird’s spannend: Die Girls

Wer so einen Bericht liest, möchte nackte Tatsachen. Ich gebe zu: Es lädt ein, das Sexy Soccer in erster Linie von Seiten der rumwackelnden Brüste zu betrachten. Aber das ist nicht mein Stil. Dennoch: Der Direktkontakt mit den bundesweit bekannten sexy Webcamgirls geht in die Leistengegend. Unter den Spielerinnen, Promo-Girls, Cheerleaderinnen und Besucherinnen finden sich haufenweise Perlen. Foxy, Fabian und ich beobachten die scharfen sexy Mädchen mit großen Augen beim Einfärben, Rumspringen, Stolzieren und Abduschen. Wie gewohnt sehe ich auch eine gewisse Tragik in den Gesichtern der hübschen Mädchen. Aber hier finden alle von ihnen eine Öffentlichkeit, die ihnen gut tut und offensichtlich Spaß macht.



Das Spiel

Ironisch: Das eigentliche Turnier ist Nebensache. Wir schauen wie der Rest der Presse, daß wir ein paar Bilder der Bewegung mitnehmen – und verduften dann auf eine Cola an die Bar. Es spricht sich bald rum: Ghana unter Team-Kapitän Josy Black setzt sich 7:1 gegen das deutsche Team von sexy Maria Mia durch. Die Trainerinnen Micaela Schäfer (D) und Aileen Taylor (GH) beobachten von der Moderatorenbox am Rand. Wir sind gerade noch rechtzeitig zurück, um auf Foto festzuhalten, wie Josy Black mit gigantischer Champus-Flasche Mitspielerinnen und Publikum vollspritzt. Als Trophäe gibt’s einen großen Pokal für die Sieger. Läuft doch.



People

Hinter den Kulissen ist das SexySoccer ein Event „von der Branche für die Branche“: Sehen und Gesehen-Werden, Shake-Hands, dies, das. Die meisten der Leute, die ich hier treffe, kenne ich noch nicht persönlich. Viele aber von Facebook. Und erstaunlich viele kennen mich eben daher. Im Laufe des Abends nutze ich die Gelegenheit und lerne ein paar Menschen etwas besser kennen. Mit anderen spreche ich mich aus, denn trotz meiner kurzen Zeit in der Szene gibt es hin und wieder Konflikte. Ich stürze mich nicht gerade auf die anwesende Prominenz. Trotzdem freue ich mich, als es mir gelingt, Micaela Schäfer für ein kurzes Interview abzugreifen. Ich mache mir wie häufig einen Spaß daraus, die Sache nur mit halbem Ernst anzugehen: „Was war Deine Aufgabe, ich hab’ nämlich das Ganze nur so ungefähr verfolgt…?“ Sexy Micaela reagiert pressesouverän, aber sichtlich irritiert. Ich entlasse sie schnell. Es macht mir Spaß, Menschen aus der Reserve zu locken.

Micaela Schäfer und Rafael Santeria tauschen prüfende Blicke auf den Brustkorb. Zum Schluss trennt man sich unverrichteter Dinge.

“… deren Name mir jetzt leider entfallen ist…” – Rafael Santeria (Eronite) interviewt Micaela Schäfer

Beim SexySoccer 2014 überfallen Rafael Santeria von den Eronite Movie Productions und sein Presse-Team die Trainerin der deutschen Porno-Mannschaft, Micaela Schäfer. Es knistert.

Micaela Schäfer; Lilly Ladina mit Tim Wosnitza; Rolf Eden mit Stephan Manasse, Andy Wullmer mit Stephan Manasse; Tight-Tini im Interview


Zu guter Letzt: Eronite

Foxy Ginger, Fabian und ich sind keine professionellen Journalisten. Wir sind Anfang und Mitte zwanzig und haben Bock auf Porno und Erotik. Für uns sind Veranstaltungen wie das SexySoccer keine Welt, um verzaubert zu werden. Wir alle haben ein reguläres Sexualleben und jeden Zugang zu kostenloser Pornographie, den wir wollen. Aber das get-together mit den Fremden und Bekannten macht Spaß. Zu Anfang fühlen wir uns etwas verloren im ganzen Rummel. Zum Schluß sind wir durch die vielen Neubekanntschaften und reichlich Alkohol für meine beiden Assistenten bestens ins Geschehen integriert. Beim Public Viewing des „echten“ Spiels Ghana/Deutschland sitzen wir gemeinsam in großer Runde mit zahlreichen namhaften Vertretern der Branche. Ich selbst ziehe mich aus dem Trubel dezent zurück und kläre noch ein paar geschäftliche Angelegenheiten. Nur einmal stürze ich noch in die Mitte der Aufmerksamkeit, als einige Meter entfernt die Haare von Profidarstellerin Meli Deluxe durch eine Kerze Feuer fangen: Ich springe reflexhaft mit Kampfschrei und einer Flasche Sprite über den trennenden Tisch und lösche das halbmeterhohe Feuer vom Rücken der jungen Frau. Schock, aber allseitiges Schulterklopfen und tausend Dank von sexy Meli. Das war knapp. Meine letzte Aktion für den Tag. Mein Kopf brummt. Am Ende des Tages sind einige stillschweigende Streits beigelegt, ein Haufen neuer Kontakte gewonnen und meine Kamera voll mit Fotos für meine Agentur Eronite. Foxy und Fabian tänzeln zwischen meinen zukünftigen Geschäftspartnern umher. Ich packe meine Kameratasche und den wuchtigen Bundeswehrrucksack, in dem meine Klamotten verpackt sind und verschwinde recht zügig in den späten Abendverkehr. Eins steht fest: Ich komme wieder.

Team Eronite mit Conny Dachs, VX-Pressesprecher Markus, Special Guest „Evil Jared“ Hasselhoff von der Bloodhound Gang

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