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Ein bekannter Darsteller in Frauenkleidung
In der Künstlerszene gibt es viele schrille Typen, die alles tun, um aufzufallen und bekannt zu werden. Viele versuchen, sich mit auffälliger Kleidung von ihren Konkurrenten abzuheben oder verursachen mit voller Absicht Skandale, um in den Schlagzeilen zu bleiben. Zu den schillerndsten Figuren der Szene gehört die Dragqueen.
Was ist eine Dragqueen?
Damit wird ein Mann bezeichnet, der in Frauenkleidern öffentlich auftritt. Das hat nichts mit Transsexuellen zu tun (Personen, die psychologisch fühlen, dass sie dem anderen Geschlecht angehören). Eine Drag-Queen verkörpert eine feste Rolle. Sie ist ein Mann, der aus künstlerischen oder humoristischen Gründen die Rolle einer Frau spielt. Die bekannteste deutsche Dragqueen dürfte Olivia Jones aus Hamburg sein.
Nur wenige wissen, dass der Künstler mit seinem echten Namen Oliver Knöbel heißt. Als Olivia Jones ist er ein Hamburger Original und unter den schrillen Typen der Reeperbahn zu Hause. Olivia Jones tritt regelmäßig in Shows und auch im Fernsehen auf. Touristen können mit ihr zum Beispiel eine Führung über die Reeperbahn buchen. Der Österreicher Conchita Wurst ist ebenfalls weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt.
Woher kommt der Begriff Dragqueen?
Der Begriff wurde zuerst als Slang in England gegen Ende des 19. Jahrhunderts benutzt. Damals bezeichnete man damit männliche Homosexuelle, die Frauenkleider trugen und sich übertrieben stark weiblich gaben. Der Ausdruck geht wahrscheinlich bis auf die elisabethanische Zeit zurück. Wie auch schon im antiken Theater durften im Theater zur Zeit Shakespeares nur Männer auftreten.
Alle Frauenrollen wurden deshalb von Männern in Frauenkleidern gespielt. Shakespeare soll persönlich auf seinen Bühnenanweisungen der Begriff "drag" vermerkt haben, wenn ein Mann eine Rolle in Frauenkleidern spielen sollte. Die Abkürzung bedeutet dressed as a girl (gekleidet wie ein Mädchen).
Daraus entstand im Laufe der Zeit der Begriff Dragqueen. Heute werden dagegen Männer, die Frauenkleider tragen, aber immer in andere Frauenrollen schlüpfen, als Travestie-Künstler bezeichnet. Abzugrenzen hiervon ist der DWT (Damenwäscheträger, Transvestit), der dies meist nur zu seinem eigenen (sexuellen) Vergnügen tut und oft nur hinter verschlossenen Türen.
Die Dragqueen – schrille Figur mit sozialem Engagement
Dragqueens geht es nicht nur darum, aufzufallen und bekannt zu werden. Sie nutzen die Aufmerksamkeit, die sie erhalten dafür, um den Menschen zu zeigen, dass es nicht nur Leute gibt, die sich als Frauen und Männer verhalten und fühlen, sondern auch andere (drittes Geschlecht), das sich keinem oder beiden Geschlechter zugehörig fühlt. Die Dragqueen führt ihren Mitmenschen vor Augen, wie bunt das Leben ist.
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